15 Jahre Thüringer Schulgesetz – Kultusminister zieht positive Bilanz

Am 6. August 1993 trat das Thüringer Schulgesetz in Kraft und löste damit das vorläufige zeitlich befristete Thüringer Bildungsgesetz ab. Das Schulwesen im noch jungen Bundesland Thüringen wurde so auf eine dauerhaft tragfähige Grundlage gestellt. Thüringens Kultusminister Bernward Müller bezeichnet das Schulgesetz als eines der innovativsten Gesetze: «Das Gesetzgebungsverfahren fiel in die schwierige Zeit des Umbruchs nach der Wende. Viele nicht einfache Entscheidungen mussten getroffen werden. Grundlegende Weichenstellungen für die Zukunft wie die Gestaltung einer neuen Schulstruktur, die inhaltliche Neuausrichtung der Lehrpläne und des Unterrichts sowie die Zuordnung und Überprüfung des pädagogischen Personals wurden vorgenommen. Und dennoch haben wir es geschafft, im Jahre 1993 ein Schulgesetz zu schaffen, das bis heute in seinen wesentlichen Grundzügen Bestand hat und das der Ausgangspunkt für die Erfolgsgeschichte der Thüringer Schule geworden ist. In den letzten 15 Jahren wurde das Schulgesetz nur dreimal verändert, was Ausdruck für Kontinuität und Qualität ist»

Im Schulbereich sei der Freistaat in Deutschland führend, so Minister Müller weiter. Dies belegten verschiedene Studien eindrucksvoll: Bei PISA Platz 4, beim Bildungsmonitor der Deutschen Wirtschaft Platz 3 und im Vergleich der Bildungsausgaben ganz vorn. «Thüringer Schulen brauchen den bundesweiten Vergleich nicht zu scheuen. Thüringen gehört zum Führungsquartett aller deutschen Länder und zeichnet sich durch eine überdurchschnittlich hohe Schulqualität und durch die Vermeidung von Bildungsarmut aus. Zudem hat der PISA-Ländervergleich 2003 deutlich festgestellt, dass im Freistaat soziale Herkunft und Bildungserfolg weitgehend entkoppelt sind.»

All diese Ergebnisse wären ohne das Thüringer Schulgesetz undenkbar, so Minister Müller. Das Gesetz sei die Grundlage und biete den Rahmen für immer neue vorwärtsweisende Entwicklungen. «Die Eigenverantwortliche Schule ermöglicht Unterrichtsqualität auf höchstem Niveau und Rahmenbedingungen, unter denen sich Schüler wohl fühlen und gut lernen können. Als eine ‚Schule mit Chancen für alle’ soll künftig die Thüringer Regelschule noch weiter gestärkt werden. Die Reform der Sekundarstufe I und der gymnasialen Oberstufe wird die Gymnasien, die über die Landesgrenzen nicht nur wegen der G 8-Debatte einen exzellenten Ruf genießen, fit für die Zukunft machen. In Gang gebracht wurde zudem ein wichtiger aber schwieriger Prozess hin zu mehr gemeinsamen Unterricht. Ziel sei es, die Quote der Schüler an Förderschulen in den nächsten Jahren schrittweise zu senken, individuelle Förderung an allen Schulen stärker zu verankern und die Förderzentren in Thüringen zu Kompetenzzentren umzugestalten», so Minister Müller abschließend zu den wichtigsten aktuellen Vorhaben der Thüringer Landesregierung.

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