1897 gab es nur zwei Wagen – Frau Sunna und Herrn Winter

«Der Sommergewinn erfindet sich immer wieder neu», erklärte am heutigen Dienstagnachmittag Eisenachs Stadtarchivar, Dr. Reinhold Brunner. Gemeint hatte er damit vor allem die Kommerschabende am vergangenen Wochenende, welche mit viel Charme und einem «neuen Aufzug» in die Gedächtnisse der Eisenacher eingingen.

Doch nicht nur der Festkommersch war es, der in diesem Jahr in ein neues, sommergewinnliches Kleid gehüllt wurde. Auch ein gänzliches Novum wurde auf die Beine gestellt. Zum ersten Mal sind in diesem Jahr Fotografien aus den vergangenen Umzügen in der Stadt öffentlich zu sehen.
30 Bilder hat die Sommergewinnszunft dem Thüringer Museum im Stadtschloss zur Verfügung gestellt.
Auf ihnen zu finden: 30 verschiedene Motive aus über 100 Jahren Sommergewinnsgeschichte. Von Frau Sunna bis zu den traditionellen Germanen – alle sind vertreten.

Auch Zunftmeister Torsten Daut freute sich über die Ausstellungseröffnung und berichtete, dass die Photographien aus dem Archiv der Zunft sind. «Dabei war es gar nicht so einfach, diese zu reproduzieren, da die Original vor allem auf Dias sind und diese dann vergrößert und auf Papier gedruckt werden mussten», erklärte Daut.
Nichts desto trotz gelang es den Ausstellungsverantwortlichen, die 30 Bilder in geeigneter Größe in den Marstall des Stadtschlosses zu hängen. Dort stehen sie nun, umrahmt von Krepppapierblüten und Bannern der Zunft.

Besonders hervorstechen tut dabei eine Photographie aus dem Jahr 1897. Damals waren es lediglich zwei Festwagen, Winter und Sunna, die den Umzug, der heute mehrere hundert Beteiligte zählt ausschmückten.