237896 Gäste sahen die Landesausstellung auf der Wartburg

Vor genau vier Wochen schloss die 3. Thüringer Landesausstellung «Elisabeth von Thüringen – eine europäische Heilige». Die 430 Leihgaben haben die Wartburg bereits verlassen und traten nach 136 Ausstellungstagen unversehrt ihre Heimreise an. Die bislang erfolgreichste Thüringer Landesausstellung schloss mit einem Rekord: 237896 Gäste auf der Burg und 42325 Besucher in der Eisenacher Predigerkirche, die nun auch künftig als Museumsgebäude genutzt werden kann.
Allein am 16. Juli zog die Schau 3268 Menschen in ihren Bann. Die beinahe ausnahmslos positive Resonanz spiegelt sich auch auf mehr als 2000 Gästebuchseiten wider. Anders als in den Vorjahren kamen mehr Besucher aus der gesamten Bundesrepublik und dem benachbarten Ausland, vor allem aus Ungarn, Polen und Italien. Die Zahl christlicher Gruppen und Pilger jeglichen Alters nahm außerordentlich stark zu.
Zu den prominentesten Gästen zählten Frankreichs ehemaliger Staatspräsident Valéry Giscard d’Estaing, der vormalige ungarische Präsident und Wartburgpreisträger Ferenz Mádl, der Hochmeister des Deutschen Ordens Abt Bruno Platter, der Ratsvorsitzende der EKD Bischof Wolfgang Huber, der Generalminister des Franziskanerordens José Rodriguez Carballo, evangelische und katholische Bischöfe aus Mitteldeutschland und Hessen, der SPD-Vorsitzende Kurt Beck, die Ministerpräsidenten Althaus, Beckstein und Koch, die schwedische Botschafterin Ruth Jacoby, die Publizistin und Herausgeberin Alice Schwarzer sowie der Musiker Udo Lindenberg.
Fast 10000 Ausstellungspublikationen fanden ihre Käufer, so dass beinahe jeder 25. Gast zumindest einen Katalog, Aufsatzband oder Kurzführer als nachwirkende Erinnerung mit auf den Heimweg nahm.

Auch die unmittelbaren Begleitprojekte der Landesausstellung stießen auf großes Interesse. In der Vortragsreihe «Barmherzigkeit heute? Sieben Vorträge im Elisabeth-Jahr» kamen Georg Kardinal Sterzinsky, die Bischöfe Wolfgang Huber, Christoph Kähler und Joachim Wanke, der ehemalige Bundesarbeitsminister Norbert Blüm, der Politikwissenschaftler Thomas Fues vom Deutschen Institut für Entwicklungspolitik und der Präsident des Diakonischen Werkes der EKD Klaus-Dieter K. Kottnik zu Wort und referierten über die Werke der Barmherzigkeit nach Matthäus 25. Die von der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen herausgegebene Publikation der Vorträge liegt bereits vor.

Thüringens Kultusminister Prof. Dr. Jens Goebel, zugleich Vorsitzender des Wartburg-Stiftungsrates, lobte am Abschlusstag das Engagement der mit Vorbereitung und Durchführung beauftragten Kooperationspartner Friedrich-Schiller-Universität und Wartburg-Stiftung. Die Ausstellung habe die gehegten Erwartungen weit übertroffen. Das ehrgeizige und schwierige Projekt sei für Wissenschaftler, Gestalter, Organisatoren und Helfer eine große Herausforderung gewesen. Minister Goebel erklärte: «Die Landesausstellung war ein großer Erfolg. Sie hat in den Köpfen und Herzen der Menschen Spuren hinterlassen und den Gedanken der Nächstenliebe bis in die Schulen hinein getragen. Auch künftig wird man sich über die Landesgrenzen und über das Elisabeth-Jahr hinaus an die Schätze der Landesausstellung, vor allem aber an die beeindruckende Heilige Elisabeth von Thüringen erinnern.»

Eine erstmals bei einer Landesausstellung als Eintrittskarte verwendete Sonderedition der Thüringen-Card wurde am selben oder am Folgetag in 80 angeschlossenen Akzeptanzstellen in Thüringen noch 141300 Mal nachgenutzt, wodurch die hiesige Tourismusindustrie deutlichen Zuwachs vermelden konnte.

Aufgrund des großen Besucherinteresses wird schließlich auch eine positive finanzielle Bilanz zu ziehen sein. Die Wartburg erwartet bis zum Jahresende ca. 467000 Gäste; eine Zahl, die letztmalig im Luthergedenkjahr 1996 erreicht worden war.

Die Fotos zeigen den letzten Tag der Ausstellung auf der Wartburg

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