Philosophinnen von der Antike bis zur Gegenwart

Verlässt man sich auf die gängige Philosophiegeschichte, gewinnt man den Eindruck, das Denken sei ein Privileg der Männer. Bis 1993 waren in keinem Philosophielexikon Namen von und Beiträge zu Frauen zu finden!

Aus Anlass des diesjährigen Weltfrauentages und des Equal Pay Days veranstaltet der gemeinsame Arbeitskreis Frauen der Stadt Eisenach und des Wartburgkreises  in diesem Jahr eine Ausstellung über Philosophinnen von der Antike bis zur Gegenwart in der Stadtverwaltung Eisenach und im Landratsamt Wartburgkreis.

Seit der Antike haben sich viele Frauen (oft auf Umwegen) akademisches Wissen angeeignet – mit einem starken Willen und einer großen Lust am Denken. Im Spannungsfeld zwischen Geschlecht, Gesellschaft und Politik mussten sie nicht nur um Anerkennung ihrer Leistungen durch männliche Gelehrte und um ihre Stellung innerhalb einer männerdominierten Wissenschaft kämpfen. Allzu oft haben diese Frauen die intensive Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Verhältnissen, der Zeitgeschichte und anderen Menschen mit Verfolgung und sogar dem Tod bezahlt.

Die Ausstellung will zeigen, dass Frauen schon immer philosophiert haben und in einem hohen Maß die Philosophiegeschichte durch das Entwickeln eigenwilliger Ideen und Formen beeinflusst haben.

Sie macht auch deutlich, wie Frauen für ihre Rechte gekämpft haben und sie möchte allen Frauen und Mädchen Mut machen, sich aktuellen Herausforderungen zu stellen. Frauen werden in Deutschland immer noch schlechter bezahlt als Männer. Im Alter sind Frauen deshalb häufiger arm. Der Spagat zwischen Beruf und Familie belastet immer noch stärker die Frauen. Oft sind sie es, die in Teilzeit arbeiten, deshalb weniger Führungspositionen übernehmen können und öfter in schlechter bezahlten Berufen wie zum Beispiel als Verkäuferin oder als Pflegekraft tätig sind. Dagegen möchten die Gleichstellungsbeauftragten des Wartburgkreises, Monika Wagner und der Stadt Eisenach, Ulrike Quentel mit der Ausstellung über die mutigen Philosophinnen der Geschichte ein Zeichen setzen und zur Diskussion über aktuelle Veränderungsmöglichkeiten anregen.

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Moderne Philosophinnen in der Region gesucht

Wir haben uns gefragt, ob es auch in unserer Region aktuell Philosophinnen gibt – also Frauen, die sich mit Philosophie beschäftigen und auch entsprechend forschen bzw. veröffentlichen, sagt die Gleichstellungsbeauftragte des Wartburgkreises, Monika Wagner. Wir möchten gern moderne Denkerinnen zusammenbringen und einladen – zur Ausstellungseröffnung einerseits, aber auch zu einer eigenen Veranstaltung, die dem Austausch untereinander und mit anderen dienen soll.

Wer moderne Philosophinnen in oder aus unserer Region kennt oder sich selbst dazu zählen kann, meldet sich gern unter pressestelle@wartburgkreis.de Stichwort: Philosophinnen.

Im Landratsamt Wartburgkreis in Bad Salzungen ist die Ausstellung in der Zeit vom 16. März bis zum 31. März und in der Stadtverwaltung Eisenach in den 14 Tagen davor zu sehen.

Die Eröffnung  im Landratsamt Wartburgkreis, Erzberger Allee 14,36433 Bad Salzungen findet am Donnerstag, 16. März um 15.30 Uhr im Lichthof des Landratsamtes in der 1. Etage statt.

Die Autorin der Ausstellung, Elke Prinz vom Frauenzentrum Weiberwirtschaft/ Dornrosa e.V. in Halle, wird im Rahmen der Eröffnung die Schau in einem Vortrag erläutern.

Alle interessierten Bürger sind dazu herzlich eingeladen!

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