Das Massaker von Mechterstädt 1920

Neue Ausstellung im Eisenacher Rathaus

Eine neue Ausstellung wird am 15. April, um 15 Uhr im Eisenacher Rathaus, Markt 2, eröffnet. „Das Massaker von Mechterstädt 1920“ ist der Titel der historischen Ausstellung, die von Prof. Dr. Bruno W. Reimann konzipiert und in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung umgesetzt wurde. Der Eisenacher Geschichtsverein e.V. und die Stadt Eisenach unterstützten die Präsentation der Ausstellung.

Gegenstand der Exposition ist ein 96 Jahre zurückliegendes Ereignis in der Region: Die Erschießung von 15 gefangen genommenen Arbeitern am 25. März 1920 in Mechterstädt/Thüringen durch Mitglieder des „Studentenkorps Marburg“ (StuKoMa). 15 im Kontext der Arbeiterunruhen nach dem Kapp-Putsch festgenommene Arbeiter sollten am Morgen des 25. März 1920 von Sättelstedt nach Gotha überstellt werden. Alle 15 wurden erschossen. In der Lesart des “StuKoMa“ und derer, die ihm beisprangen, hieß es: „Auf der Flucht erschossen!“ Angesichts der Umstände und der Brutalität gibt es heute keine Zweifel mehr daran, dass es sich um einen kalt kalkulierten Mordakt handelte, der von der Reichswehr, der Universität, dem konservativen Bürgertum, den konservativen Parteien, schließlich auch von der Justiz gedeckt wurde. All dies wirft ein Schlaglicht auf die Gesellschaft, in der dies möglich war. Erschütternd war und bleibt die Brutalität des „Marburger Studentencorps“. Alle getöteten Arbeiter waren schrecklich verstümmelt worden. Viele wiesen zertrümmerte Schädel auf. Das alles deutet auf gezielte Schüsse, auf ein Massaker hin!

Die Ausstellung, die zuvor im Gothaer Rathaus gezeigt wurde, steht unter Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten Bodo Ramelow. Sie wird im Rathaus Eisenach vom 15. April bis zum 13. Mai zu sehen sein.

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