Eine richtige Praxis für Podologie und ein Sinnesgarten

Altenpfleger, Krankenpflegerin, Podologe, Medizinische Fachangestellte, Kinderpfleger, Erzieherin oder Sozialassistent – es ist eine Unzahl an Berufen, die an der Medizinischen Fachschule (MeFa) «Dr. Siegfried Wolff» in Eisenach erlernt werden können und die junge Menschen in alle Bereiche des Gesundheits- und Sozialwesens führt.

«Doch trotz des großen Angebotes an Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten müssen wir feststellen, dass die Nachfrage zurückgeht», gesteht die Leiterin des Berufsschulzweiges, Gabriele Wuthenow.
Zu unattraktiv wirke eine Arbeit in der Pflege für viele junge Menschen. Gründe für diesen Mangel an Attraktivität sieht Wuthenow vor allem im Ungleichgewicht zwischen der harten körperlichen Arbeit und den suboptimalen Verdienstmöglichkeiten in dem Sektor.
Und so ist dies vermutlich auch die Ursache, wieso es nur 364 Schüler sind, die im Moment von den 35 Lehrern und Dozenten der MeFa unterrichtet werden. In der Regel in einer Klasse pro Jahrgang und Fachrichtung.

«Doch im Großen und Ganzen können wir uns nicht beklagen. Immerhin haben wir viele gute Kooperationspartner einen tollen Förderverein, der hinter uns steht», kann die Schulleiterin berichten.
Dass dieser Verein aber nicht nur toll ist, sondern sich auch sehr intensiv für die Schule engagiert, das fällt auf.
Im Jahr 2007 zog die Schule um. Die, bis damals in der Schmelzerstraße untergebrachte, Fachschule bezog das Gebäude am Nordplatz 2. Ein Schulhaus, wie es zu DDR-Zeiten hundertfach in der ganzen Republik entstand – mit großen, wenig gedämmten Fenstern und in Plattenbauarchitektur. «Damals hat uns der Förderverein schon sehr unter die Arme gegriffen», weiß Wuthenow.
Ein gänzlich neues, frisches und buntes Farbkonzept hatten die Spender auf die Beine gestellt und im gesamten Schulhaus umgesetzt.

Doch auch jetzt geht die Arbeit des Vereins weiter. So zählt zu den aktuellen Projekten, neben der Anschaffung von interaktiven Tafeln (sogenannten Whiteboards), auch die Errichtung eines «Sinnesgartens» auf dem Schulhof. In diesem sollen dann verschiedene Einrichtungen zum Spüren der Sinne, u. a. ein Kneipp-Becken und eine Naturtrommel, zu finden sein.

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Gabriele Wuthenow erklärt die Idee zu dem Projekt so: «Damit wollen wir für die Schüler, die in der Regel fünf Jahre an unserer Einrichtung verbringen, zusätzliche Angebote schaffen und somit nicht nur den Unterrichtsbetrieb abwechslungsreich und interessant gestalten, sondern auch die Pausenzeiten optimal nutzen.»

Dass bei aller Theorie aber auch der Praxisanteil in der Ausbildung nicht zu kurz kommt, dafür sorgen zahlreiche Praktika und andere reale Tätigkeiten. So sind die Schüler beispielsweise in einer Lehrküche im Erdgeschoss des Gebäudes aktiv oder üben direkt in der Schule, am echten Patienten, ihre Fertigkeiten in der Podologie.
Für Letzteres steht eine eigens eingerichtete medizinische Fußpflegepraxis zur Verfügung, die bis zu sechs Patienten Platz für eine Behandlung bietet.

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