Es geht um das Gebäude – nicht um die Schule!

Die Bürger für Eisenach sind für einen vernünftigen Umgang mit Steuergeldern im Sinne des Gemeinwohls.

Aber nicht immer ist das Gemeinwohl mit den Wünschen von Interessengruppen und Bürgerinitiativen zur Deckung zu bringen. Ein aktuelles Beispiel hierfür ist die Schulnetzplanung. Tatsache ist, der Bildungsauftrag kann in Eisenach auch mit weniger Schulen uneingeschränkt und zu deutlich geringeren Kosten erfüllt werden.

Der ursprüngliche Entwurf der Schulnetzplanung hatte deshalb die Zusammenlegung von Schulen – und damit im Gegenzug die Aufhebung von drei Schulgebäuden vorgesehen. Es ist völlig unbestritten, dass Millionen damit eingespart werden können.

Die vom Stadtrat schließlich verabschiedete Schulnetzplanung, die nur noch die Aufhebung eines einzigen Schulgebäudes vorsah, das der Schule am Petersberg, war ein Kompromiss, der deutlich weniger spart als die diskutierten Alternativen. Aber es war unter allen möglichen Alternativen die einzige, bei der eine Schule als Ganzes umziehen kann: Die Petersbergschule verlässt ihr Gebäude, aber sie bleibt erhalten. Die Klassen und ihre Lehrer können, so wie sie sind, in die benachbarte, moderne und aufwändig rekonstruierte, aber ebenfalls nicht ausgelastete Oststadtschule umziehen.
Dass die Lehrer und die Schüler, deren Eltern am Plattenbau der Petersbergschule hängen, gerne hier bleiben wollen und von dem Umzug in andere Klassenzimmer und ein anderes Gebäude nicht begeistert sind, kann nachvollzogen werden.

Wer würde denn ernsthaft annehmen, dass Betroffene der Schließung eines Gebäudes zustimmen, in das sie vielleicht selber noch als Kind zur Schule gegangen sind und wo einige zur Verschönerung der Außenanlagen mit Hand anlegten! Auf der Hand liegt aber auch, dass jede Schulnetzplanung in Eisenach, egal, wie sie ausfällt, nicht ohne die Aufgabe von Schulgebäuden auskommen wird. Ist es nicht die Petersbergschule, dann ist es eine andere, oder sogar mehrere andere.

Nur bietet das jetzige Konzept die Chance, das marode Gebäude einer Schule aufzugeben, die Schule selbst aber zu erhalten. Warum sollte die klamme Stadt für eine Million Euro ein Schulgebäude sanieren (Fenster, Heizung, Dach, Außenanlagen usw.), und dann weiter unterhalten und heizen, wenn auf dieses Gebäude mühelos verzichtet werden kann?

Und das bei einem Investitionsstau von insgesamt rund 15 Million EUR bei den Eisenacher Schulen? Wir BfE schätzen das Engagement der Menschen um ihre Petersbergschule und wissen, wieviel Fleiß, Arbeit, Zeit und Verbundenheit für so eine Initiative vorhanden sein muss. Aber weil wir uns der Stadt als Ganzes verpflichtet fühlen, und nicht einzelnen Interessengruppen, können und werden wir diese Bemühungen nicht unterstützen.

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