Gymnasiasten aus Gerstungen beim Jugend forscht Bundeswettbewerb

Endspurt bei Jugend forscht: Ende Mai treten die besten Jungforscherinnen und Jungforscher beim großen Finale in Bremerhaven an. Ihr Ziel ist der Bundessieg bei Deutschlands bekanntestem Nachwuchswettbewerb. Unter dem Motto «Viva la Neugier!» waren Anfang des Jahres rund 10000 Jugendliche in die 43. Runde von Jugend forscht gestartet. Von diesen konnten sich 190 vielversprechende Talente mit insgesamt 111 Projekten für den Bundeswettbewerb qualifizieren.

Die Stiftung Jugend forscht e. V. und die Unternehmensverbände im Lande Bremen e. V., die Landesvereinigung der bremischen Arbeitgeberverbände, als diesjähriger Bundespate laden zum viertägigen Jugend forscht Finale vom 22. bis 25. Mai 2008 nach Bremerhaven ein.

Spannende Projekte in den Fachgebieten Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Physik, Mathematik/Informatik sowie Technik werden dort gezeigt Die jungen Erfinder präsentieren unter anderem einen selbst konstruierten Spoiler für Formel-1-Rennwagen, der zukünftig wieder rasante Überholmanöver ermöglichen soll, und eine neuartige Blindentastatur, mit der Sehbehinderte bewegte Bilder durch Erfühlen erkennen können. Einen inhaltlichen Schwerpunkt bilden die Themen Umwelttechnik und Klimawandel: So wird beim Finale eine Dachkonstruktion gezeigt, die mittels Algen die Kohlendioxid- und Feinstaubemissionen von Privathaushalten verringert und dabei Biomasse produziert, ferner eine solarbetriebene Wasserwiederaufbereitungsanlage für den Einsatz in Entwicklungsländern wie auch eine Studie über das beschleunigte Abschmelzen der Himalaja-Gletscher. Weitere interessante Arbeiten sind eine innovative Beschäftigungstherapie für Berberaffen und eine wissenschaftliche Analyse zur Lösbarkeit von Sudoku-Rätseln.

Aus der Wartburgregion sind drei Schüler des Philipp-Melanchthon-Gymnasiums Gerstungen zum Bundesausscheid dabei. «Hilfe für gelähmte Patienten Technik –
Entwicklung und Konstruktion einer computergesteuerten Orthese zur Schlaganfalltherapie», lautet ihr Projekt, das schon in Eisenach zum Regionalausscheid für Aufsehen sorgte.
Patienten, die nach einem Schlaganfall gelähmt sind, müssen häufig über einen langen Zeitraum intensiv trainieren, um die ursprüngliche körperliche Beweglichkeit wiederzuerlangen. Im Fall einer Lähmung der Hände kann dabei eine sogenannte Orthese wertvolle Hilfe leisten, die von Florian Bick, Steffen Wittich und Thomas Müller entwickelt wurde. Das computergesteuerte medizinische Gerät ermöglicht es dem Patienten, mittels abgeleiteter Hirnsignale seine Finger zu bewegen. Durch kontinuierliches Training kann die Lähmung auch bei Schwerstbetroffenen so zumindest teilweise überwunden werden. Dies erfolgt in einem – verglichen mit herkömmlichen Therapieformen – relativ kurzen Zeitraum. Bei der Konstruktion ihrer Orthese mit dem Namen Robotic Movement berücksichtigten die Jungforscher neben technischen auch biologische, medizinische und physikalische Aspekte.

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