Jubiläumsbilanz des BUND-«Rettungsnetz Wildkatze»

Waldkorridore gepflanzt, Wildkatzendorf eröffnet, Unterstützernetzwerk geschaffen

Erfolgsbilanz zum Tag der Katze:
– Bundesweit wachsendes Netzwerk aus Wildkatzen-Wäldern und Unterstützern
– BUND Thüringen ist Teil eines der größten Naturschutzprojekte Mitteleuropas

Anlässlich des Internationalen Tags der Katze am 8. August freut sich der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Thüringen gemeinsam mit neun weiteren BUND-Landesverbänden über eine erfolgreiche Bilanz zum 10. Geburtstag ihres «Rettungsnetzes Wildkatze».

«Am Anfang stand ein Brückenschlag vom Hainich zum Thüringer Wald», erklärt Dr. Burkhard Vogel, Landesgeschäftsführer des BUND Thüringen. «Er wurde zum Modell für ein Netzwerk grüner Infrastruktur in ganz Deutschland. Seit 2012 haben wir Nachweise, dass sich Wildkatzen über den neu geschaffenen Korridor vom Hainich Richtung Thüringer Wald ausbreiten», so Vogel weiter.

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Im Jahr 2004 begann der BUND einen intensiven Einsatz für die Wildkatze und ihren Lebensraum, naturnahe Laub- und Mischwälder. Denn größte Gefahr für die Wildkatze und viele andere gefährdete Arten ist die Zerschneidung der Wälder durch Straßen, sich ausdehnende Städte und monotone Ackerflächen. Der BUND setzt genau hier an: Er verbindet die verbliebenen Waldinseln wieder miteinander, indem er Korridore aus Bäumen und Büschen pflanzt. Das Ziel: Ein Waldverbund von 20.000 Kilometern Länge über ganz Deutschland. Die Bilanz aus 10 Jahren «Rettungsnetz Wildkatze» stimmt optimistisch:

· Über 360.000 m2 Fläche wurden bundesweit für den Wildkatzenschutz gesichert.
· Mehr als 40.000 Bäume und Büsche wurden darauf gepflanzt.
· Damit wurden bis heute bereits 14 Waldverbindungen in Thüringen, Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen, Hessen und Baden-Württemberg geschaffen.
· In Thüringen wurde 2012 Deutschlands erstes Wildkatzendorf eröffnet, wo Besucher des Hainich das Wildkatzen-Projekt des BUND kennenlernen und die Tiere in naturnaher Umgebung erleben können.

«In Thüringen hat der BUND Waldkorridorprojekte an den Hörselbergen, bei Greiz, im Raum Gerstungen und am Kyffhäuser umgesetzt. Im Jenaer Stadtforst gelang uns der Nachweis von Wildkatzenvorkommen. Dazu werden Haarproben in Wildkatzenwäldern gesammelt und anschließend genetisch analysiert», erklärt Thomas Mölich, der wissenschaftliche Leiter des Wildkatzenprojekts.

Möglich wurden all diese Erfolge durch die Unterstützung von bundesweit über 500 Vertretern aus Politik, Jagd, Forst und Landwirtschaft und rund 1.000 ehrenamtlichen Helfer aus ganz Deutschland. «Auch in Thüringen unterstützen uns hunderte Wildkatzen-Freiwillige in den Wäldern, kontrollieren dort Lockstöcke und Fotofallen. Es ist toll, dass sich so viele Menschen in der Region für diese seltenen Tiere einsetzen», so BUND-Wildkatzenfachmann Thomas Mölich.