Junges Schauspiel Eisenach zeigt ANTIGONE

«Antigone» ist heute aktueller denn je. Gilt die Thebener Königstochter doch als das erste prominente Beispiel für den derzeit heiß diskutierten zivilen Ungehorsam. Am Samstag, 5.2., um 19.30 Uhr ist ihre tragische Geschichte in einer Premiere des Jungen Schauspiels Eisenach zu erleben.

Im Kampf um die Macht in Theben haben sich Antigones Brüder Eteokles und Polyneikes gegenseitig umgebracht. Des gesellschaftlichen Friedens wegen lässt Kreon, neuer Herrscher in Theben, Eteokles zum Helden, den Bruder aber zum Staatsfeind erklären und dessen Bestattung unter Todesstrafe verbieten. Antigone – jung, rebellisch, idealistisch – will diesen politischen Schachzug nicht akzeptieren und bedeckt Polyneikes’ Leichnam.

Als Sophokles vor mehr als 2000 Jahren die sagenhafte Königstochter in die weltbekannte Tragödie des Ödipus und seiner verfluchten Nachkommen hineindichtete, schuf er einen Mythos, der bis heute fortlebt. Der Franzose Jean Anouilh – einer der meistgespielten zeitgenössischen Theaterautoren – verlegt mit leichtfüßiger (Alltags-)Sprache das Geschehen in eine fiktive Gegenwart und sorgt auf diese Weise für mehr Nähe zum heutigen Publikum. In seiner Version bietet Kreon, der Antigone nun zum Tode verurteilen müsste, ihr die Rettung an. Doch Antigone will ihrer Weltsicht die Treue halten. Keine Kompromisse. Und koste es das Leben.

In der Regie von Sebastian Wirnitzer entsteht auf der Basis des Anouilh-Textes ein sachlich-purer Theaterabend. Auf jegliche Effekthascherei verzichtend, konzentriert sich die Inszenierung ganz auf die Protagonisten und deren Gefühlswelt.

Vor der Premiere findet am Mittwoch, dem 26.1., um 18 Uhr eine stückeinführende Soiree im Theaterfoyer statt. Moderiert von der stückbegleitenden Dramaturgin Sandra Blume stellt Regisseur Wirnitzer die Konzeption vor und präsentieren die Schauspieler einige szenische Ausschnitte. Der Eintritt ist frei.

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