Kulturbeirat mit vielen Themen

Der Kulturbeirat der Stadt Eisenach trat am Donnerstag zu seiner zweiten öffentlichen Sitzung zusammen. Eine Sitzung tagte nicht öffentlich, deren Protokoll wurde auf der jüngsten Sitzung mit Änderungen bestätigt.
Zwei Tagesordnungspunkte wurden vertagt, da auf Grund von Urlaub, Kulturamtsleiter Reinhard Lorenz nicht anwesend war. Dieser Urlaub war lange geplant und bekannt!
So sollen auf der Sitzung am 2. Dezember neben einer Information u.a. zum Automobilbau Museum auch die Punkte «Information zum Jahresthema 2005 – Vom Fuße der Wartburg in die Welt» und «Information zum Gastspiel Hackesches Hoftheater» auf die Tagesordnung kommen. Oberbürgermeister Gerhard Schneider verwies darauf, dass der Beirat nicht einzelne Amtsleiter zur Berichterstattung beauftragen könne, sondern der OB festlege, wer zu sprechen habe.
Schneider verwies auf die komplizierte finanzielle Situation der Stadt bei der Planung des Haushaltes 2005. Bis zum jetzigen Zeitpunkt habe man keine verbindlichen Zahlen an Zuweisungen vom Land. «Alles was wir gegenwärtig für Planspiele machen, beruht auf Vermutungen», so der OB. Sicher sei, dass im Jahr 2005 noch weniger Mittel für den freiwilligen Bereich zur Verfügung stünden.
Über Vorhaben 2005 sprach Ulrich Kneise. Er schlug vor, in der Predigerkirche eine Ausstellung mit Eisenacher Künstlern zu machen. Diese solle von einem wissenschaftlichen Beirat begleitet werden. Auch gab es die Frage, wer in Eisenach Künstler sei. Kneise verwies weiterhin auf den 90. Geburtstag von Ernst Ebert, dieses Jubiläum sei einer Ausstellung würdig. Er schlug vor, eine Personalausstellung zu machen mit Reproduktionen und Ausstellungskatalog.
Die neue Leiterin des Thüringer Museum sollte sich dieses Themas annehmen, empfahl der Beirat.
Dr. Michael Kuschina vom Landestheater Eisenach informierte den Beirat über den Start der Theatersaison, der sehr vielversprechend, unter den neuen Bedingungen sei. Sorgen bereite den Theaterleuten die unsichere Perspektive nach 2008, die im Land Thüringen nun andiskutiert werde.
Dr. Kuschina schlug vor, regelmäßig Leiter kultureller Einrichtungen in den Kulturbeirat einzuladen.
Erste Vorstellungen eines Eisenacher Leitbildes gab es von Dr. Franziska Nentwig, Direktorin des Bachhauses. Unter ihrer Leitung gab es eine Arbeitsgruppe, die erste Formulierungen für ein Leitbild erarbeitete, dass nun weiter diskutiert werden müsse. Vorgegeben werde damit eine Richtung, Leitsätze für Eisenach sollten gefunden werden. Bach und die Wartburg seien die wichtigsten «Aushängeschilder» der Stadt.
Die meiste Zeit der Diskussion nahmen die Tannhäuserlücke und das Kreuznacher Haus ein. Über das Bachhausensemble wurde nicht gesprochen. Zum Sachstand sprachen Uwe Felsberg, Sprecher der Architektengruppe Eisenach, und Ingrid Pfeiffer, Vorsitzende des Förderkreises zur Erhaltung Eisenachs.
Felsberg informierte über ein Gespräch, mit dem OB bei dem es um Schritte der Gestaltung der Tannhäuserlücke ging. Dabei sprach man auch über einen möglichen Wettbewerb. Hier gab es erneut einen Streit mit der Stadt. Gegenwärtig sei man bei Untersuchungen des Baugeländes und auf der Suche nach potenziellen Investoren. Erst dann, so der OB, sei eine Planung und Ausschreibung möglich. Johannes Schlecht, Vorsitzender des Kulturbeirates, empfahl auch hier die Bildung einer unabhängigen Arbeitsgruppe. Mehr Öffentlichkeit solle praktiziert werden.
Ingrid Pfeiffer kritisierte die Stadtverwaltung zur gegenwärtigen Situation am Kreuznacher Haus. Teile des Hauses seien, so Pfeiffer, von der Denkmalliste gestrichen worden. «So kann man nicht mit einem Denkmal umgehen». Schneider verwies auf die zeitlichen Abfolgen der Gutachten, die immer mehr Schäden dokumentierten und geänderte Planungen sowie Abläufe erforderten. Johannes Schlecht schlug vor, das Kreuznacher Haus zu einem Thema des Beirates zu machen. Restauratoren, Bausachverständige und Denkmalämter sollten hinzugezogen werden.
Beschlossen wurde vom Beirat, dass der Vorsitzende des Stadtentwicklungsausschusses der Stadt Eisenach, Christian Köckert, ständiger Gast des Beirates werde, ebenso die Kulturdezernentin Ute Lieske.
Weiterhin wurde eine Arbeitsgruppe zur Erarbeitung einer Geschäftsordnung für den Kulturbeirat gebildet.

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