Kunst unter Strafe aus Wien im KunstPavillon Eisenach

Am Donnerstag wurde die bereits 12. Ausstellung im Pavillon der Wartburgallee eröffnet, die 3. Internationale Ausstellung, nach Prag und Paris nun Wien.
Ein großformatiges Plakat empfängt die Besucher im Eingangsbereich mit den Worten «Gedanken sind wie Schneeflocken, die auf eine heiße Herdplatte fallen»
Unter Leitung professionell arbeitende Kunstschaffende wie Beate Göpel entstanden Arbeiten eines breitem Querschnitts und besonderer persönlichen Tiefe. Ein besonderer Ansatz ist Akteure sind Inhaftierte.

Wir_Hier, Kunst unter Strafe ist ein interdisziplinäres Kunstprojekt, das seit 2004 in Kooperation mit unterschiedlichen österreichischen Justizanstalten unter der künstlerischen Leitung der Schauspielerin und Regisseurin Beate Göbel durchgeführt wurde. Schwerpunkt der künstlerischen Auseinandersetzungen waren theatrale Darstellungsformen, die nun in der Ausstellung im KunstPavillon mittels Zeichnungen, Filme, Fotos, Texte und Audiobeiträge dargestellt werden.

In einer sehr persönlich gehaltenen Rede vermittelte Beate Göbel einen wichtigen künstlerischen Arbeitsansatz, der die Gemeinsamkeit «Inhaftierter und Nicht-Inhaftierter» sucht und nicht den Unterschied, das Trennende.
Während der fünfjährigen Projektarbeit wurden neben zwei internen und einer öffentlichen Theateraufführung auch Hörbücher, Filme und verschiedene Cover für eine Designertasche produziert. Im letzten Jahr konnte in Kooperation mit dem Wiener Musikproduzenten Hoanzl eine LP produziert werden, die bei der Eröffnung präsentiert wurde. Zu hören waren vier Raps mit berührenden Texten, allesamt von den Rappers in Prison geschrieben.

Am 23.05. laden Projektleiterin Beate Göbel und der KUNST Pavillon zu einem Symposium: Kunst im sozialen Feld mit Gästen aus Politik, Kunst, Bildung, Justiz und Sozialen aus Österreich und Deutschland.

Die Ausstellung ist bis zum 31.5.09, Dienstag – Sonntag von 11-17 Uhr geöffnet.

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