Matinee Schauspielpremiere „Die lächerliche Finsternis“

am Sonntag, dem 3. April findet um 11 Uhr die Matinee zur Schauspielpremiere „Die lächerliche Finsternis“ von Wolfram Lotz statt. Es ist eine Inszenierung des Staatstheaters Meiningen. Wolfram Todt führte Regie. Dramaturg Dr. Patric Seibert und Schauspielerin Carla Witte geben eine Einführung in die Konzeption des ursprünglich als Hörspiel konzipierten und dann als Schauspiel aufgeführten Werkes und dessen Umsetzung auf die Bühne.
1899 schreibt Joseph Conrad – unter dem Eindruck des belgischen Kolonialismus – eine Erzählung, die ihn weltberühmt macht: „Herz der Finsternis“. Sie erzählt von der Reise des Kapitän Marlow ins Herz Afrikas zu Menschen, die in Zwangsarbeit gequält, gefoltert und ermordet werden. Unter dem Einfluss von Conrad dreht 1979 der Amerikaner Francis Ford Coppola den Film „Apocalypse Now“, interpretiert die berühmte Novelle neu und wendet sie auf den Vietnamkrieg an. 2013 schreibt Wolfram Lotz „Die lächerliche Finsternis“, ein Stück, das nicht in Afrika, nicht in Vietnam, sondern in „Schlund und Anus der Globalisierung“ spielt. Lotz lässt zwei Bundeswehroffiziere durch die Wildnis reisen, auf der Suche nach einem Oberstleutnant, der, wahnsinnig geworden, zwei Kameraden getötet hat. Er erzählt von einem Somalier, dessen heimische Fischgründe von den wohlhabenden Nationen leer gefischt wurden und der darüber zum Piraten geworden ist. Taliban, Nato, Afghanistan, Schuld und Unschuld, alles fließt immer mehr ineinander, wird eins und verschwimmt. Am Ende dieser Weltreise bleibt nur das Ich und seine Existenz… Von der Theaterzeitschrift Theater heute wurde das Stück 2015 zum Deutschsprachigen Stück des Jahres gewählt.

Der Eintritt ist frei. Die Premiere ist am 9. April 19.30 Uhr, weitere Vorstellungen: 12., 27. Mai und 19. Juni

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