Predigerkirche: Marienfiguren beim »Dialog mit den Skulpturen”

In der Predigerkirche geht die Veranstaltungsreihe »Im Dialog mit den Skulpturen” weiter. Am Freitag, 28. März, stehen verschiedene Marienfiguren aus der Sammlung »Mittelalterliche Kunst” im Mittelpunkt.
Wie sich die Darstellungen der »Madonnen” genannten Marienfiguren über die Jahrhunderte entwickelten, wird anhand ausgewählter Schnitzplastiken in der Predigerkirche erkennbar. Der Pfarrer der katholischen St. Elisabethgemeinde Eisenach, Monsignore Heinz Gunkel, wird verschiedene Marienfiguren vorstellen, die in der Predigerkirche zu sehen sind. Die Besucher lernen beispielsweise das Vesperbild, die Pieta, aus dem Barfüßerkloster Eisenach (um 1500) kennen. Sie ist eine plastische Skulptur aus Lindenholz. Ursprünglich stammt sie aus dem 1599 abgebrochenen Barfüßerkloster, dem Kloster der Franziskanermönche in Eisenach.
Eine Pieta ist in der bildenden Kunst die Darstellung Marias als Schmerzensmutter mit dem Leichnam des vom Kreuz abgenommenen Jesus Christus. Sie diente der stillen Betrachtung. Die deutsche Bezeichnung Vesperbild entstand nach der Gebetszeit der Vesper, da am Karfreitag zu dieser Tageszeit die Christi vom Kreuz abgenommen und beweint wurde.
In der Schnitzplastikensammlung sind darüber hinaus auch die »Thronende Madonna” aus Rödelwitz bei Rudolstadt (um 1260) und eine Madonna aus dem Justusstift um 1350/60 zu sehen. Diese stehende Maria mit dem Jesuskind ist typisch für die beginnende Zeit der Gotik. Auch eine spätgotische Weintraubenmadonna, die um 1510/20 als Mittelpunkt eines Schreinaltars geschaffen wurde, ist Teil der Sammlung.
Die Veranstaltung beginnt 15 Uhr in der Predigerkirche des Thüringer Museums. Der Eintritt kostet für Erwachsene 4 Euro, ermäßigt 2 Euro. Interessenten können sich telefonisch unter der Rufnummer 03691 / 743293 anmelden.
Das Thüringer Museum und die Volkshochschule Eisenach laden im März und April zu weiteren dieser Gesprächsrunden ein, bei denen Altarbilder oder Einzelfiguren aus der Sammlung »Mittelalterliche Kunst” vorgestellt werden.
Gesprächspartner in diesem »Im Dialog mit den Skulpturen” sind abwechselnd der ehemalige Pfarrer der Eisenacher Georgenkirche, Karlheinz Weber, und der katholische Pfarrer der St. Elisabethgemeinde Eisenach, Monsignore Heinz Gunkel.
Der nächste „Dialog mit den Skulpturen“ findet am 4. April mit Pfarrer Karlheinz Weber statt.

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