Reuter-Wagner-Museum erhielt historisches Buch über Richard Wagner

Das Reuter-Wagner-Museum erhielt kürzlich ein historisches Buch für seine «Wagner-Sammlung». Das Buch mit dem Titel «Richard Wagner» spendete Joy Millar, die Witwe des englischen Musikers, Wissenschaftlers und Philosophen John Millar, der im vorigen Jahr verstarb.

Er hatte sich gewünscht, dass seine Ausgabe des Buchs über Richard Wagner in einem Wagnermuseum in Deutschland ausgestellt werden sollte. Joy Millar brachte das Buch jetzt mit nach Eisenach, als sie eine Tannhäuser-Aufführung auf der Wartburg besuchte. Natürlich schaute sie sich auch die Wagneriana-Ausstellung im Stadtschloss sowie das Reuter-Wagner-.Museum an. Hier überreichte sie das Buch an Kulturamtsleiter Reinhard Lorenz. In der Museumsvilla wird es nun öffentlich ausgestellt und John Millar als Stifter genannt.

Das gespendete Buch «Richard Wagner» ist ca. 70 x 55 x 7 Zentimeter groß. Bevor es in den Besitz von John Millar kam, gehörte es Ernest Newman, einem bekannten Wagner-Liebhaber und englischen Musikkritiker. Es wurden nur einhundert Kopien davon gedruckt, diese Kopie hat die Nummer 100 und stammt aus dem Jahr 1898. Das Buch wurde auf speziell dafür hergestelltem Papier gedruckt, das als Wasserzeichen die Autogrammsignatur Richard Wagners trägt. Es ist teilweise in hellem Leder gebunden, enthält 129 Seiten in Pergament sowie Faksimiles vieler Dokumente mit Bezug zu Richard Wagner.

Der Spender John Millar (1929 – 2012) wuchs während des zweiten Weltkrieges auf. Seine größte Passion war die Musik. Er spielte selbst Trompete und half mit, die Steadfast Band in Kingston, Surrey zu gründen. Auch in Jazzbands und Orchestern spielte John Millar während des zweiten Weltkriegs – als Ersatz für die Musiker, die in der Armee Dienst leisteten. Durch eine explodierende Bombe verlor er die linke Hand und den linken Unterarm, sonst wäre er ein professioneller Musiker geworden.

1949 erlebte Millar als Neunzehnjähriger Jahre zum ersten Mal in der Pariser Oper die Aufführung einer Wagner-Oper. Er sah «Die Walküre» und war überwältigt. Richard Wagner wurde sein großer persönlicher Held. Ab 1968 arbeitete er mit der English National Opera zusammen. Unter der Leitung des Generaldirektors, Lord Harewood, produzierte das Ensemble «Die Meistersinger» und den «Englischen Ring» von Richard Wagner. Millar lernte auch die Familie Wagner kennen und wurde ein enger Freund von Friedelind Wagner. John Millar besuchte oft die Wagnerfestspiele in Bayreuth.

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