Samstag wieder „Salon der Musen“

„Was ist ein Genie? Picasso und ich sprachen oft darüber!“ – so lautet der Titel des nächsten „Salons der Musen“ in der Reutervilla. Er beginnt am Samstag, 31. Juli um 15 Uhr. Dr. Ulrike Müller aus Weimar stellt in dieser Veranstaltung die Schriftstellerinnen Gertrude Stein (1874-1946) und Virginia Woolf (1882-1941) vor.
Beide verfassten Texte, die vor Geist sprühen und mitunter satirisch sind, beide pflegten eine freie Lebensweise und beide sind von großer Bedeutung für die Avantgarde und die frühe Moderne.
Im Anschluss an die Veranstaltung sind die Gäste wieder eingeladen, im „Salon im Heute“ miteinander ins Gespräch zu kommen. Dieses Mal geht es um „Literarische Botschaften der Moderne – überholt, exzentrisch oder utopisch?“
Der Eintritt beträgt 3 Euro, ermäßigt zwei Euro.
Nachfragen und Vorbestellung in der Reutervilla unter Telefon 743293
Gertrude Stein residierte mit ihrer Lebensgefährtin Alice B. Toklas und mindestens einem Pudel in ihrem Salon am linken Seine-Ufer – mitten in der avantgardistischen Szene von Paris. Sie war leidenschaftliche Kunstsammlerin und besaß die ersten Gemälde von damals noch unbekannten Künstlern Braque, Picasso und Legér. Ihre experimentellen Texte dienten unter anderem James Joyce als Vorbild.
Zu ihren Hauptwerken zählen „Drei Leben“ und die „Autobiographie von Alice B. Toklas“, eine wichtige literarische und kunsthistorische Quelle, in der sie ihr eigenes Leben darstellt.
Virginia Woolf begründete mit ihrer Schwester, der Malerin Vanessa Bell, am Londoner Gordon Square die legendäre Bloomsbury Group – ein bekannter Zirkel von Literaten, Malern, Verlegern, Kritikern und Wissenschaftlern, zu denen auch der Ökonom John Maynard Keynes (1883-1946) zählte. Sie entwickelte eine faszinierende, neue, weibliche Erzählkunst und engagierte sich in ihrem Werk auch für die Befreiung schreibender Frauen aus jahrhundertealten, unwürdigen Lebens- und Arbeitsbedingungen. Ihre bekanntesten Werke sind der Roman „Orlando“ und der Essay „Ein Zimmer für sich allein“.
Der „Salon der Musen“ wird gefördert von der Landeszentrale für politische Bildung.

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