Schlachthof wird zum Kulturzentrum

Eine Industriebrache könnte sich jetzt zu einem Jugend- und Kulturzentrum entwickeln.
Der Verein «Schlachthof – VIP-Lounge Eisenach e.V.» hat die Initiative dazu ergriffen und fand in der Fleischer-Handwerk-Genossenschaft Eisenach Partner dazu. Der Genossenschaft gehören die Immobilien in der Langensalzaer Straße – der ehemalige Schlachthof.

Schon seit einigen Jahren stellte man jungen Bands aus Eisenach Probenräume dort zur Verfügung. Doch in Eisenach fehlen Räume, wo diese Bands auftreten könnten. So entstand die Idee eines Veranstaltungsortes im Schlachthof. Mit einer Ausnahmegenehmigung veranstaltete der Verein «Kontakt e.V.» eine Benefizveranstaltung für ihr Projekt «Hilfe für Gusev» und so ergaben sich eine Zusammenarbeit und neue Ideen.
Man wollte nun gemeinsam eine Plattform für junge Bands, etablierte Künstler sowie Veranstaltungen in Eisenach schaffen. Dazu warben sie und schafften sich eine Lobby.

Mit Eigeninitiative starteten die Jugendlichen erste Baumaßnahmen in den Räumen. Eine Bühne wurde installiert, die Theke aufgebaut und Toiletten eingebaut, alles ohne Förderung und in Eigenleistung von VIP-Lounge (Viele interessante Personen – Lounge). Parallel wurden Gespräche mit weiteren Klubs und Vereinen geführt. Sie kamen überein, den Schlachthof gemeinsam zu nutzen. Interesse zeigte u.a. der Verein von «E 1» in der Bahnhofstraße oder das geplante Musikcafé im Bahnhof (Bahnpost). Auch das «freie eisenacher burgtheater» könnte sich den Schlachthof als Spielstätte vorstellen. Die Kulturarbeit solle vernetzt werden, so die ersten Ergebnisse. Für 2005 werde es ein Programm geben.
Im Kulturbeirat der Stadt stellten Vereinsvorsitzende Caroline Richardt und die 2. Vorsitzende Katrin Rittweger das Projekt bereits vor. Um die baurechtlichen Fragen sorgt sich Michael Salzmann. «Wir wollen hier etwas für die Eisenacher Jugend und die jung gebliebenen Eisenacher schaffen. Einen Treffpunkt gestalten», so Katrin Rittweger. Man müsse etwas tun, damit die jungen Leute Eisenach nicht verlassen.
Für Rainer Marschall, von der Kreishandwerkerschaft und der Fleischer-Genossenschaft, ist das Konzept tragfähig und interessant. «Deshalb unterstützen wir die Initiativen der Jugendlichen», so Marschall. Junge Handwerker seien auch beim Projekt dabei. Jüngst habe man zur Sicherung der Parksituation ein Grundstück angekauft.

Am Montag fand eine Bürgerveranstaltung statt. Vorgestellt wurde das Projekt.

Bürgermeister Christian Nielsen wird am Donnerstag dem Verein «Schlachthof – VIP-Lounge» die offizielle Baugenehmigung überreichen.

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