Sonderausstellung: Entwürfe zum „Tannhäuser“ in Reuter-Villa

Pastell-Entwürfe von Franz Stassen zum „Tannhäuser“ sind in Sonderausstellung im Reuter-Wagner-Museum zu sehen. Sie wurde am Sonntag, 2. März, von Bürgermeisterin Ute Lieske eröffnet. Die Leiterin des Reuter-Wagner-Museums Gudrun Osmann gab dazu einen kurzen Einblick in die Geschichte des «Tannhäuser» sowie dem Leben und Schaffen von Franz Stassen.

In der 2. Etage des Museums sind elf Original-Blätter zu sehen: Es handelt sich um Pastell-Skizzen, die Franz Stassen zur Oper „Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg“ schuf. Entstanden sind sie um 1940. Die Stadt Eisenach hat sie vor einigen Jahren für das Reuter-Wagner-Museum erworben.
Die Ausstellung (bis Mitte April) ist geöffnet täglich außer montags von 11 bis 17 Uhr.

Franz Stassen (12.2.1869 bis 18.4.1948) wurde in Hanau geboren. Er zählt zu den bedeutenden Vertretern des klassischen Jugendstils. Stassen war Schüler der Zeichenschule Hanau und der Akademie in Berlin. Beeinflusst von Arnold Böcklins stimmungsvoller Farbigkeit und Max Klingers kraftvoller Sinnlichkeit wandte er sich anfangs nach eher linearer Auffassung etwa ab 1910 einem mehr malerischen Stil mit starker Licht- und Schattenwirkung zu.
Von Jugend an beschäftigte sich der Künstler mit deutscher Geschichte und Literatur. Dem Werk Richard Wagners fühlte sich Stassen in besonderem Maße verbunden. Er hielt in Bayreuth enge Freundschaft zu Cosima und Siegfried Wagner bis zu deren Tod.
Nach 21 Jahren schloss er 1931 seine umfangreichen Arbeiten zum „Ring des Nibelungen“ ab. Es entstanden unter anderem Ölgemälde, Lithographien und Pastelle zu „Tannhäuser“, „Tristan und lsolde“, Götterdämmerung“ und zum „Parsifal“. Daneben erlangte er als Illustrator zu Goethes „Faust“, zu Märchen, Gedichten und Erzählungen größere Popularität.
Auch Stassens Werk wurde von den Nationalsozialisten vereinnahmt – ganz ähnlich wie Richard Wagner.
Franz Stassen hat übrigens gemeinsam mit seiner Frau am 8. Mai 1899 das Museum in der Reuter-Villa (eröffnet 1897) besucht.

Der „Tannhäuser“ wurde am 19. Oktober 1845 In Dresden uraufgeführt. Die erste Aufführung in Eisenach fand am 15. Dezember 1883 statt, die in Bayreuth während der Festspiele am 21. Juli 1891.

In Eisenach wird seit dem Jahr 2004 die Oper „Tannhäuser jährlich an ihrem historischen Schauplatz – auf der Wartburg – konzertant aufgeführt.

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