Steine riefen Erinnerungen wach

Wohl nur wenige Dinge können so alt werden wie ein Stein. Oftmals aus Zeiten lange vor der Menschheit stammend, überdauern Steine die Erdgeschichte schon seit Millionen von Jahren. Sie sind es, die oftmals mehr erzählen könnten als ein Buch oder ein Film.

Daher war es auch das Motto „Steine“, welches der Bundesverband der Gästeführer zum gestrigen Weltgästeführertag herausgab und welches auch in Eisenach eine Veranstaltung beeinflusste. Am Nachmittag nämlich trafen sich rund 100 Interessierte und zahlreiche Stadt- und Gästeführer auf dem Hauptfriedhof, wo sie mit besonderen Führungen diesen Festtag begingen. In insgesamt vier Gruppen wurden die Besucher von den Verantwortlichen aus dem Verein Eisenacher Gästeführer aufgeteilt.

Gemeinsam liefen sie über den Eisenacher Friedhof und besahen sich besonders herausragende Gräber an. So wie das des Eisenacher Oberbürgermeisters Fritz Larson, an welchem Petra Heym über das Wirken und einige kleine Anekdoten des einstigen Stadtvaters ausführte. Der 14-jährige Marcus Petarus wiederum berichtete am Grabmahl seines Urgroßvaters, Louis Hölzer, über dessen Anfang des Eseltreibens auf die Wartburg. Stadtführerin Margit Stephan klärte hingegen die Gäste auf dem jüdischen Teil des Eisenacher Friedhofs über die besonderen Grabrituale der Juden auf.

Den Höhepunkt jeder der vier Führungen bildete ein Besuch in der Steinmetzwerkstatt des Familienbetriebes Andreas´ Schäfers. Tochter Saskia erklärte die Produktion eines Grabsteins und erzählte zugleich, wie sich die Mode in Sachen Grabstein im Laufe der Jahre immer wieder ändert.

Der Weltgästeführertag wird seit 1990 weltweit statt und verweist auf die „unverzichtbare Arbeit von gut ausgebildeten Gästeführern“. Auch in Eisenach wird er schon seit längerer Zeit mit besonderen Führungen an besonderen Orten begangen und ist vor allem für Einheimische immer wieder ein kleiner Höhepunkt.

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