Synagogen-Gedenkstätte in Eisenach mit Hakenkreuz geschändet

Unbekannte haben in der Nacht zu Samstag die Gedenktafel der Synagogen-Gedenkstätte in der Eisenacher Karl-Marx-Straße geschändet. Passanten entdeckten am Samstag auf der Gedenktafel ein leuchtend blaues Hakenkreuz. Die Landtagsabgeordnete der LINKEN, Kati Engel, sieht in der Schändung eine zeitliche Verbindung zum Tag Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus und nennt dieses „eine widerliche Provokation“.

Der 27. Januar ist der Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz durch die Rote Armee 1945. Seit 1996 ist dieser Tag in Deutschland als „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ ein gesetzlicher Gedenktag. 2005 wurde der 27.01. durch die Vereinten Nationen sogar zum „Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust“ erklärt.

Ein Hakenkreuz an einem Ort des Gedenkens an verfolgte und durch Nationalsozialisten getötete Juden ist an sich schon geschmacklos. Aber eine Gedenkstätte am Gedenktag der Holocaust-Opfer zu schänden entbehrt jeglicher Menschlichkeit!, entrüstet sich die Abgeordnete. Aber ich bin froh, dass es noch Menschen in Eisenach gibt, die ein Herz haben und die das stört. So waren es wieder einmal Passanten, die Anzeige bei der Polizei erstatteten und uns informiert haben, erklärt Kati Engel.

Die Abgeordnete machte sich mit Antifaschist*innen am Sonntagvormittag auf dem Weg zum Gedenkort, um selbst Hand anzulegen und die Farbe wieder abzuwaschen.

Es ist uns eine Herzensangelegenheit heute hier zu sein und sauber zu machen. Wir können die Schändung nicht ungeschehen machen, aber wir können so den Nazis zeigen, dass wir weder ihre Meinung, noch ihre Taten jemals tolerieren werden, so Engel abschließend.

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