Theater-Regionalkonferenzen suchen nach Lösungen

Heute am Mittwoch und morgen treffen sich im Thüringer Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Träger und Intendanten der Thüringer Theater und Orchester zu Regionalkonferenzen. In drei Runden «West», «Ost» und «Mitte» suchen sie gemeinsam nach Wegen zu einer qualitätssichernden Theater- und Orchesterfinanzierung. Dabei geht es um den Zeitraum von 2004 bis 2008.
Ziel dieser ersten Runde von Regionalkonferenzen ist es, sich über denkbare Modelle in den drei Regionen zu verständigen, die dann vor Ort zwischen möglichen künftigen Partnern einer näheren Prüfung unterzogen werden sollen. Dabei geht es für das Ministerium nicht nur um die bekannten Haushalts-Zwänge. Wichtig ist vor allem, wie die Qualität der einzelnen Spiel- und Produktionsstätten erhalten oder gesteigert werden kann. Ein «Kaputt-Sparen» einzelner Häuser, die von Jahr zu Jahr kleiner und leistungs-unfähiger werden, soll auf jeden Fall verhindert werden. In diesem Zusammenhang hatte bereits Ministerin Prof. Dr. Dagmar Schipanski im Vorfeld die Intendanten eingeladen, sich in einer eigenen Runde zusammenzufinden und so aus ihrer künstlerischen und qualitätssichernden Sicht Vorschläge zu unterbreiten.

Heute morgen trafen sich zunächst die Vertreter der Region «West»:
– die Städte Nordhausen und Sondershausen sowie der Landkreis Nordhausen und Kyffhäuserkreis (alle vier tragen die GmbH Theater Nordhausen / Lohorchester Sondershausen)
– Stadt und Landkreis Meiningen (als Zuwendungsgeber der Kulturstiftung Meiningen, die das Theater Meiningen trägt)
– die Städte Suhl und Gotha sowie der Landkreis Gotha (als Zuwendungsgeber für die Thüringen Philharmonie Gotha-Suhl)
– die Städte Eisenach, Saalfeld und Rudolstadt sowie der Landkreis Saalfeld-Rudolstadt und der Wartburgkreis (alle fünf tragen die GmbH des Thüringischen Landestheaters Eisenach Saalfeld Rudolstadt)

Ab 13 Uhr traffen sich die Vertreter der Region «Ost»:
– die Städte Gera und Altenburg sowie der Landkreis Altenburg (als Träger der GmbH Theater Altenburg-Gera)
– die Stadt Jena (als Trägerin der Philharmonie Jena und als Zuschussgeberin für das Theaterhaus Jena GmbH)
– der Trägerverein der Vogtlandphilharmonie Greiz / Reichenbach
– und wie schon bei der Regionalkonferenz «West» auch noch einmal die Städte Saalfeld und Rudolstadt sowie der Landkreis Saalfeld-Rudolstadt (als Vertreter der GmbH des Thüringischen Landestheaters Eisenach Saalfeld Rudolstadt)

Morgen früh gehen die Gespräche weiter mit der Regionalkonferenz «Mitte». Dann treffen sich Vertreter der Städte Erfurt und Weimar sowie die Intendanten der beiden Theater.

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Alle drei Regionalkonferenzen leitet Ministerialdirigent Dr. Rolf Lettmann, der Leiter der Kunstabteilung des Ministeriums. Bereits für den 7. und 8. Mai ist eine zweite Konferenz-Runde geplant. Bis dahin sollen vor Ort Intendanten und Träger konkrete und regional abgestimmte Konzepte entwerfen.

Ministerin Schipanski hatte Träger, Intendanten und die Medien bereits am 28. März über den derzeitigen Stand der Überlegungen im Ministerium unterrichtet. Dabei hatte Schipanski betont, dass es das Ziel der Landesregierung ist, «in Thüringen ein Angebot zu schaffen und langfristig lebendig zu halten, das drei Kriterien gerecht wird: überregionale Ausstrahlung, regionale Versorgung und Profilierung nach den jeweiligen Stärken. Dabei ist klar, dass ein Theater oder ein Orchester nicht alle drei Kriterien gleichzeitig erfüllen kann. Wenn wir aber erreichen wollen, dass wir in Thüringen auch Theater mit einer überregionalen Ausstrahlung haben und gleichzeitig andere Theater für die Regionen ein Angebot bereithalten, wird an Landesbühnen-ähnliche Verbundlösungen zu denken sein. Dabei werden sich alle Theater einer Profilierung nach den jeweiligen Stärken stellen müssen.»

Außerdem hatte Schipanski bereits angekündigt, dass das Land – vorbehaltlich der Zustimmung des Landtags – bereit ist, für den Zeitraum 2004 bis 2008 die derzeitige Förderung durch den Freistaat in Höhe von 117 Millionen Mark beizubehalten. Aber: «Es ist klar, mit diesem Geld kann nur dann etwas sinnvolles geschaffen werden, wenn eine Profilierung nach den jeweiligen Stärken stattfindet.»

Sie finden das vollständige Statement der Ministerin und alle wichtigen Zahlen zur Zukunft der Theater- und Orchesterfinanzierung in Thüringen http://www.thueringen.de/tmwfk(hier).

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