Thüringer Museum erhält Unterstützung Dank großzügiger Spende

Das Thüringer Museum Eisenach kann sich über eine großzügige Unterstützung freuen. Der Sponsor, Dr. Herbert Fischer aus München, spendete am 20. August 2015 dem Förderverein „Freunde des Thüringer Museums Eisenach e.V.“ 100.000 Euro, die ganz konkret für das Thüringer Museum eingesetzt werden sollen. Der Mäzen ist selbst Mitglied des Fördervereins und der Wartburgstadt eng verbunden.

Gemeinsam mit der Vereinsvorsitzenden, Stefanie Kellner und Oberbürgermeisterin Katja Wolf informierte der Mäzen heute (20. August), wie seine Spende für das städtische Museum verwendet werden soll. „Eine solch große Unterstützung von einem privaten Förderer ist nicht alltäglich. Im Namen der Stadt Eisenach sage ich Ihnen ganz herzlich Danke! Ich versichere Ihnen, unser Thüringer Museum kann diese Zuwendung sehr gut gebrauchen“, sagte die Oberbürgermeisterin.

Dr. Fischer möchte mit seiner Spende gerade in der derzeit angespannten Situation der Eisenacher Museen ein Zeichen setzen.

Eigenanteil für weitere Schloss-Sanierung
Er stellte die 100.000 Euro für ganz konkrete, nachhaltige Maßnahmen zur Verfügung. So werden 50.000 Euro der Spendensumme dazu dienen, die Sanierung des Nordflügels des Stadtschlosses fortzusetzen. Mit der Summe soll der städtische Eigenanteil für die Beantragung weiterer Fördermittel gesichert werden. Im Nordflügel des Stadtschlosses ist als Nächstes vorgesehen, im ersten Obergeschoss in den Räumen rechts und links neben dem Rokokosaal die hochwertigen Stuckdecken wieder herzurichten. Sie weisen starke Schäden auf und bedürfen dringend der Restaurierung.

Zahlreiche Museumsstücke zum Restaurieren vorgesehen
Weitere 35.000 Euro stehen für die Restaurierung musealer Objekte des Thüringer Museums zur Verfügung, die nach und nach in Angriff genommen werden sollen. Der Förderverein und das Museum wählen gemeinsam geeignete Objekte dafür aus. Als erste Stücke sind ein Schreibsekretär und mehrere Sitzmöbel aus der Entstehungszeit des Eisenacher Stadtschlosses für die Restaurierung vorgesehen. Aber auch verschiedene Zeitzeugnisse aus Papier wurden auf die Favoritenliste gesetzt, darunter originale Zeichnungen von Fritz Reuter. Ebenso ist geplant, zwei kuriose Papierstücke restauratorisch zu behandeln. Auf ihnen sind Notenfragmente und Handschriften zu sehen, allerdings wurden die Papiere in der Berkaer „Schwanen-Apotheke“ einst als Tüten zum Verpacken von Heilkräutern verwendet. Außerdem wartet im Museumsmagazin ein Lyra-Klavier – ein historisches Hammer-Klavier von besonderer Form aus der Zeit um1825 – auf kunstfertige Hände.

Präsentation in der Dauerausstellung des Museums
Für einige der Gegenstände gibt es auch schon Kostenvoranschläge. Zudem hofft das Museum für bedeutende Objekte wie das Lyra-Klavier auch auf Fördermittel und will dafür die entsprechenden Anträge stellen. So können mit den gespendeten Mitteln vielleicht noch mehr Museumsstücke bewahrt und in neuem Glanz präsentiert werden. Denn die restaurierten Objekte werden alle nach ihrer Wiederherstellung in den Dauerausstellungen des Thüringer Museums präsentiert.

Des Weiteren kann der Förderverein 15.000 Euro für den Kauf neuer Schauvitrinen und Grafikschränke verwenden. Darin ist eine fachgerechte Aufbewahrung restaurierter Objekte möglich.

Erste Objekte bereits restauriert
Bereits Anfang 2015 hatte Dr. Fischer mit einer Spende von 5000 Euro die Wiederherstellung einiger musealer Stücke ermöglicht. So konnte ein Puppenkaufladen mit Apotheken-Inventar – darunter klein Glasflaschen sowie Metall- und Keramik-Gefäße – restauriert werden. Auch eine Holztafel aus dem Jahr 1831 mit der Überschrift „Stadt-Pflaster-Tarif“ ist jetzt wieder gut lesbar. Aufgelistet ist darauf, welche Gebühr für das Passieren eines Stadttores für Personen, Wagen oder Tiere zu bezahlen waren. So hätte man vor fast 200 Jahren beispielsweise für einen Elefanten 9 Groschen zahlen müssen. In Kürze gehen zudem noch eine Reiseapotheke (um 1700), weitere hölzerne Apothekengefäße und eine ovale Schachtel (1784), in deren Deckel ein Apotheker-Rezept geschrieben wurde, zum Restaurator.

Dr. Herbert Fischer
Dr. Herbert Fischer stiftete als Mitglied des Fördervereins bereits dem Thüringer Museum Eisenach zahlreiche historische Dokumente und Gegenstände. Darunter auch das Apothekenprivileg aus dem Jahr 1699, das im Stadtschloss ausgestellt ist. Seine Familie ist eng mit der Geschichte der Apotheke am Markt verbunden, die einst von seinem Großvater im ausgehenden 19. Jahrhundert erworben wurde. Die Verbundenheit zum Apothekerwesen und zur Stadt seiner Kindheit blieb Dr. Fischer bis heute erhalten.

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