Vier Wochen für Theater-Konzept

Oberbürgermeister Gerhard Schneider informierte heute über einen Arbeitsauftrag der Träger der Theater Eisenach und Meiningen, sie tagten am 15. April, an die Leitungen der Häuser. Der Auftrag ging in Eisenach an die kaufmännische Geschäftsführerin Petra Mitdank und den künstlerischen Leiter Dieter Reuscher. Diesen gab es am 22. April. Darin wird festgestellt, beide Trägervertretungen stimmten überein, dass eine enge Kooperation beider Häuser unabdingbar sei. Die verbindliche Grundlage sei der Kabinettsbeschluss der Thüringer Landesregierung mit dem entsprechenden Haushaltsvermerk. «Das Konzept der gemeinsamen Arbeitsgruppe vom 23. Januar 2003 bietet hierfür einen sinnvollen Handlungsrahmen, der in der praktischen Umsetzung noch modifiziert werden muss. Davon ausgehend erscheint es den Beteiligten sinnvoll, dass das Theater Eisenach zur Spielzeit 2005/2006 in die Kulturstiftung Meiningen übergeht», heißt es im Auftrag.
Der Intendant und der Verwaltungsdirektor von Meiningen und die beiden Eisenacher Verantwortlichen müssen bis zum 10. Mai 2003 ein gemeinsames Konzept für die Zusammenarbeit der Theater Eisenach und Meiningen unter Beachtung der vorgegebenen finanziellen Prämissen erarbeiten. Aussagen zu gemeinsamen Produktionen, gegenseitigen Aushilfen, Zusammenarbeit in Verwaltung und Werkstatt, Abo-System sowie zu abgestimmten Personalmaßnahmen werden darin erwartet. Ab 2004/05 soll es einen Gesamt-Spielplan geben.
Für Eisenach bedeutet dies, dass auf das bisherige Musiktheater verzichtet werde. Geplant sind nach den Forderungen: heitere Musik, Operette, Jugend- und Kindertheater, Tanz und Kammeroper. Bleibt hier die Frage offen, wie viel der 213 Mitarbeiter werden bleiben dürfen.
Kulturdezernentin Ute Lieske betonte, man wolle nicht mit wehenden Fahnen nach Meiningen gehen. «Wir wollen auch in Eisenach gutes Theater machen.» Auch solle das «frei eisenacher burgtheater» beachtet werden.
Da wird die Zeit bis zum 10. Mai sehr knapp. Man ist auf einmal wieder in Zeitdruck. Kündigungen und Vertragausläufe gelte es zu beachten. Hier sie der Juli ein wesentlicher Monat. Doch sind bis dahin alle Konzepte konkret und mit Personal zu untersetzen? Beide künstlerische Chefs gestanden, wenig vom anderen zu wissen, gehe es um Inhaltliches und die jeweiligen Künstler.
Trotz der engen Haushaltslage und der eingeleiteten Maßnahmen, stehe die Stadt zu den freiwilligen Aufgaben. Auch dafür würden die Mitarbeiter der Stadtverwaltung auf ein Teil des Gehaltes verzichten, erwähnte der OB. Rund 9,3 Millionen Euro sei der Etat des Eisenacher Theater im Jahr, 85,32 Prozent (rund 7,9 Millionen Euro) fallen auf die Personalkosten. Eine Lohnsteigerung von 5,4 % bedeuten rund 430000 Euro Mehrausgaben in zwei Jahren.
Auch das Konzept der Vorstände des Eisenacher Theater sei in den Ausschüssen intensiv beraten worden. Es sei nicht tragfähig, so Schneider, da die Finanzierung auf Dauer nicht gesichert sei.

Der OB informierte weiterhin, dass die kaufmännische Geschäftsführerin Petra Mitdank zum 31. Mai 2003 von ihrer Funktion zurück trete. Sie verlasse jedoch nicht das Theater sondern werde wieder Verwaltungsdirektorin. Ihr Nachfolger soll, so der städtische Vorschlag, Hans-Jürgen Firnkorn werden. Der Theaterberater habe einen engen Bezug zu Eisenach und war an der Erarbeitung des jetzigen Konzeptes beteiligt.

Zum 31. Juli spaltet sich das Theater Rudolstadt/Saalfeld von der GmbH ab und gründet eine eigene Gesellschaft. Über den offiziellen Namen der Eisenacher Theater Gmbh werde noch nachgedacht.