Stockhäuser Ortsgeschichte lebendig gestaltet

Über die eigene Familiengeschichte und die von Stockhausen informierten sich beim Tag der offenen Tür viele Besucher in der Chronik- und Heimatstube des Ortsteiles von Eisenach.

Bernd Stichling, seit vierzig Jahren für das Gemeinwohl engagiert, von 1990 bis 1994 Stockhäuser Bürgermeister, hält das geschichtliche Kleinod mit seinen Mitstreitern nun im dritten Jahr für die interessierte Öffentlichkeit bereit.

Die Geschichte des Feuerwehrvereins ist ebenso wie die des Schützenvereins und des Fußballvereins in Bildern präsent. Mannschaftsfotos der Kicker seit den 30er Jahren sind zu sehen. Historische Fotos von Kirmesfeiern, Konfirmationen, Hochzeiten Goldenen Hochzeiten lassen die ganz persönliche Geschichte aufleben.
Viele Besucher, inzwischen nicht mehr in Stockhausen ansässig, waren angereist, um in der eigenen Geschichte «zu stöbern», betrieben «Ahnenforschung», fanden ehemalige Klassen- und Vereinsfreunde auf Bildern oder Familienangehörige.
Zu sehen das «Ehrendiplom des Landwehrvereins anlässlich des 25-jährigen Bestehens am 20.05.1906» und das Foto des Turnvereins Stockhausen aus dem Jahr 1912. «Stockhausen, im Jahr 1043 gegründet, war schon immer ein lebendiges Völkchen mit ganz regem Vereinsleben» berichtet Bernd Stichling.
Mit Familiennamen gekennzeichnete Säcke, die für das Kornmahlen oder für die Kartoffeln genutzt wurden, gehören ebenso zu den Ausstellungsgegenständen wie Brotkörbe und Kuchenschieber, Einrichtungs- und Haushaltsgegenstände aus der Zeit um 1900, aber auch Utensilien aus der einstigen russischen Küche vom Kindel.
Stockhäuser Geschichte ist hier liebevoll mit Akribie aufbereitet, manches Wertvolle vom Dachboden der Nachwelt gesichert worden. Eine DDR-Ecke gehört natürlich auch dazu, mit FDJ-Hemd, den die 40 Jahre DDR prägenden Porträtbilder der ersten Männer und einem «Merkbuch für freiwillige Helfer der Volkspolizei».
Im Jahr 1990 hatte Stockhausen 401 Einwohner. Durch das vom Sozialdemokraten Bernd Stichling maßgeblich auf den Weg gebrachte «Wohnungsbauprogramm» nach der Wende erhöhte sich die Einwohnerzahl auf das doppelte, auf inzwischen 800.
Bei einer Stippvisite traf der damalige Bundesarbeitsminister Norbert Blüm in Stockhausen auch mit dessen Bürgermeister Bernd Stichling zusammen, wovon ein Foto mit Bericht kündet.
In der Rubrik neue Geschichte. Bernd Stichling, der am Montag, 06.12.2010 seinen 70. Geburtstag feiert, wird die Chronik- und Heimatstube und damit die Geschichte Stockhausens weiter mit Herzblut und Akribie für die interessierte Nachwelt erhalten.

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