ThSV erwartet heißen Meisterschaftsanwärter

Im Samstag-Mittwoch-Samstag-Rhythmus startet das neuformierte junge Team des ThSV Eisenach in die Punktspielsaison in der 1. Handballbundesliga. Am vergangenen Samstag gewann der HSV Hamburg 33:26 in Eisenach. Am Mittwoch unterlagen die Männer um Kapitän Karsten Wöhler in Pfullingen mit 28:22. Mit der SG Flensburg-Handewitt, mit dem ehemaligen Eisenacher Jonny Jensen, kommt am Samstag, 13.September ein ganz dicker Brocken in die Werner-Aßmann-Halle. Der Anpiff ertönt bereits um 15 Uhr. Eintrittskarten sind ab 13 Uhr in ausreichender Zahl an der Tageskasse erhältlich.

Interview mit ThSV-Cheftrainer Peter Rost über die aktuelle Lage

Sie veränderten am Mittwoch in Pfullingen die Stammformation gegenüber dem Heimspiel gegen Hamburg. Ronny Göhl besetzte über 60 Minuten die Rechtsaußenposition, Kamel Ameddah war nur Zuschauer. Till Bitterlich begann am Kreis. Was veranlaßte Sie zu diesen Änderungen?
Wir veränderten in Pfullingen unser Abwehrsystem, operierten mit einem 6:0 Riegel. Um da mehr Stabilität zu erreichen, gab ich Till Bitterlich und Ronny Göhl den Vorzug. Ronny Göhl ist ohnehin der bessere Abwehrspieler. Till Bitterlich empfahl sich mit seiner Leistung nach seiner Einwechslung gegen Hamburg für die Startformation. Die Abwehr stand eigentlich in Pfullingen recht gut.

Trotz einer guten Abwehrarbeit samt eines prächtigen Dragan Jerkovic, unterm Strich steht in Pfullingen, bei einem Mitkonkurrenten um den Klassenerhalt, eine Niederlage. Wie fällt Ihre Analyse aus?
Wir haben, ähnlich wie gegen Hamburg, gut begonnen. Dann stellten wir uns durch einfache Fehler wieder selbst ein Bein. Das bestrafte Pfullingen rigoros. Wir waren mit unserer jungen unerfahrenen Truppe keinesfalls schlechter, mindestens gleichwertig. Doch wir verhalfen Pfullingen mit vielen einfachen Fehlern zum Sieg. Pfullingen kam durch unsere Präsente zu 10 Kontertoren, wir nur zu 4 Treffern nach Tempogegenstößen.

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Ihrer Mannschaft unterliefen gegen Hamburg 14 , in Pfullingen nun sogar 17 technische Fehler. Wie ist das zu erklären, wie abzustellen?
Meine junge Truppe ist natürlich mächtig aufgeregt. Für viele ist 1. Bundesliga völliges Neuland. Nur langsam vermögen einzelne ihr Nervenflattern abzulegen. Das wird wohl noch dauern. Das alles ist natürlich auch eine Frage des Kopfes, der Konzentration eines jeden einzelnen, ob bundesligaerfahren oder nicht. Da muß jeder an sich selbst arbeiten.

Havard Augensen kam bisher nicht zum Einsatz. Warum?
Wir gehen mit zwei Kreisläufern in die Begegnungen. Aufgrund der im Training und den Vorbereitungsspielen gezeigten Leistungen habe ich mich für diese Position für Till Bitterlich und Alexander Urban zunächst entschieden. Mit beiden sind mehrere taktische Varianten möglich. Beide sind abwehrstark.

Mit der SG Flensburg-Handewitt kommt einer der beiden verlustpunktlosen Tabellenführer. Die Rollenverteilung ist gegenüber dem Heimspiel gegen Hamburg wohl noch eindeutiger. Wie gehen Sie diese Aufgabe an?
Flensburg ist sicherlich ein ganz heißer Titelanwärter. Somit sind wir noch mehr krasser Außenseiter. Wenn es uns gelingt, unsere eigene Fehlerquote zu reduzieren, spielen wir auch erfolgreicher. Produzieren wir statt 17 vielleicht nur 10 Fehler, spielen wir auch erfolgreicher. Was die beiden Spiele gezeigt haben, auch wenn die Resultate das noch nicht aussagen, mit unserer bundesligaunerfahrenen Mannschaft können wir mithalten. Das sollte uns optimistisch stimmen, uns Geduld aufbringen lassen. Wir alle, damit sind auch unsere Anhänger gemeint, dürfen uns nicht entmutigen lassen. Daß es eine ganz schwere Saison wird, wußte jeder. Minimieren wir unsere Fehler, werden wir auch unsere Früchte ernten.
Gegen Flensburg wollen wir unsere Haut so teuer wie möglich verkaufen, hoffen dabei vor laufenden Fernsehkameras auf die lautstarke Unterstützung unserer Anhänger bis zum Schlußpfiff.

Th. Levknecht

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