Kosmetik für Waldwege

Der Sturm «Kyrill» hat nicht nur in den Waldbeständen große Schäden hinterlassen. Die Aufarbeitung des Holzes und der Abtransport haben die Waldwege sichtbar in Mitleidenschaft gezogen.

Durch Fördergelder der EU erhält das Forstamt in diesem Jahr 300000 € zur Wiederherstellung der Wege. Mit einem Eigenanteil von zusätzlich etwa 200000 € werden also erhebliche Summen in das forstliche Wegesystem investiert.
Die von Kyrill am stärksten betroffenen Gebiete um Ruhla, Thal, Mosbach Etterwinden und Eisenach bilden den Schwerpunkt der Reparaturarbeiten. Der Beginn ist für den März in Aussicht gestellt. Die Arbeiten werden im gesamten Forstamtsbereich mindestens ein halbes Jahr andauern. Waldbesucher werden in diesem Zeitraum um Verständnis gebeten.

Durch den milden Winter gibt es leider auch derzeit oft unschöne Bilder im Wald. Fahrspuren, Schlamm und Schäden an den Wegen sind ohne Frostperioden nicht zu vermeiden. Forstamtsleiter Ansgar Pape verweist auf das kurze Zeitfenster im Winter (der keiner ist…), in dem der Laubholzeinschlag realisiert werden muss und auf die entsprechenden Lieferverträge, die einzuhalten sind. Die Forstkollegen seien oft selbst unglücklich über die Situation. Man könne das Holz auch nicht mit dem Hubschrauber aus dem Wald holen.

«Ich habe Verständnis für die Kritik von Spaziergängern zum teilweise schlechten Zustand der Wege. Man sollte jedoch bedenken, dass der Wald auch für viele Menschen ein Arbeitsplatz ist. Ohne Forstwirtschaft gäbe es gar keine Wege im Wald, die für Wanderer, Jogger oder Radfahrer kostenlos nutzbar sind», so der Marksuhler Forstamtsleiter. Seit 1991 wurden im Forstamtsbereich ca. zweieinhalb Millionen Euro in das Wegenetz des Staatswaldes investiert.

Regelmäßig erhält das Forstamt Fotos von gerade laufenden Holzeinschlagsarbeiten und daraus resultierenden Wegeschäden. Forstamtsleiter Ansgar Pape zieht hier immer folgenden Vergleich heran: auch bei einem Chirurgen könne man während der Operation grausame Bilder machen. «Aber fotografieren Sie den Patienten dann, wenn die Wunden zu und die Narben wieder verheilt sind!»

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