Behandlungstag im Krankenhaus kostete 341 Euro

Im Jahr 2004 fielen in den Thüringer Krankenhäusern Gesamtkosten in Höhe von 1719 Millionen Euro an. Investitionskosten der Einrichtungen sind in diesen Angaben nicht enthalten. Damit stiegen nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik die Gesamtkosten in den letzten zehn Jahren um 437 Millionen Euro bzw. 34,1 Prozent.

Fast zwei Drittel der Gesamtkosten (1093 Millionen Euro bzw. 63,6 Prozent) entfielen auf die Personalkosten. Zehn Jahre zuvor betrugen sie 808 Millionen Euro mit einem Anteil von 63,0 Prozent.
Im Jahr 2004 entfielen 372 Millionen Euro bzw. mehr als ein Drittel (34,1 Prozent) der Personalkosten auf den Pflegedienst, 283 Millionen Euro bzw. 25,9 Prozent auf den ärztlichen Dienst, 160 Millionen Euro bzw. 14,6 Prozent auf den medizinisch-technischen Dienst und 103 Millionen Euro bzw. 9,4 Prozent auf den Funktionsdienst.

Auf die Sachkosten entfielen 614 Millionen Euro bzw. mehr als ein Drittel (35,7 Prozent) der Gesamtkosten. Vor zehn Jahren betrugen sie 471 Millionen Euro, der Anteil lag bei 36,8 Prozent.
Fast die Hälfte der Sachkosten (298 Millionen Euro bzw. 48,5 Prozent) wurde im vergangenen Jahr für den medizinischen Bedarf, wie z.B. Arzneimittel, ärztliches und pflegerisches Verbrauchsmaterial, Instrumente, Narkose- und sonstigen OP-Bedarf, Laborbedarf und Implantate ausgegeben.

Rund 11 Millionen Euro wendeten die Krankenhäuser für Zinsen und ähnliche Aufwendungen sowie für Steuern auf.
Die Kosten für Ausbildungsstätten betrugen rund eine Million Euro.

Werden die Gesamtkosten bereinigt um Bestandteile, die nicht im unmittelbaren Zusammenhang mit der stationären Leistungserbringung anfallen, wie z.B. Kosten der Ambulanz sowie Kosten für wissenschaftliche Forschung und Lehre, so erhält man die pflegesatzfähigen Kosten.
Diese können wiederum auf die aufgestellten Betten, Behandlungsfälle und auf die Berechnungs- und Belegungstage bezogen werden.
Im Jahr 2004 betrugen die pflegesatzfähigen Kosten 1579 Millionen Euro. Sie stiegen im Verlauf von zehn Jahren um 27,8 Prozent (1995: 1235Millionen Euro).
Auf die Berechnungs- und Belegungstage (auch Pflegetage genannt) bezogen, lagen die Kosten im Jahr 2004 bei 341 Euro pro Behandlungstag (1995: 228 Euro).
Bei einer durchschnittlichen Verweildauer der stationär behandelten Patienten von 8,9 Tagen (1995: 11,9 Tage) ergaben sich rein rechnerisch Kosten in Höhe von 3037 Euro (1995: 2713 Euro) pro Patient.
Ein Krankenhausbett kostete im vergangenen Jahr durchschnittlich 94205 Euro (1995: 64688 Euro).

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