Bei der Mannschaft der Stunde

«Wir werden alles versuchen, ob es zu ein oder zwei Punkten reicht, werden wir nach dem Abpfiff heute Abend wissen», erklärt Adalsteinn Eyjolfsson, der Coach des ThSV Eisenach. Die Wartburgstädter gastieren am heutigen Abend bei der «Mannschaft der Stunde» (zuletzt 32:26-Auswärtssieg bei Titelfavorit GWD Minden), dem ASV Hamm-Westfalen (Anwurf um 19.45 Uhr in der Maxipark-Arena in Hamm-Werries, Ostwennemarstraße).

Der ThSV Eisenach muss in dieser und den noch folgenden drei Punktspielen bis zum Jahresende auf Daniel Luther (Rückenprobleme) und Alexander Schiffner (Nasenbeinbruch im Heimspiel gegen Rostock zugezogen) verzichten. Mit dabei ist Rechtsaußen Nick Heinemann, der am Samstag nach einer Karambolage mit dem aus seinem Kasten geeilten Rostocker Keeper verletzt und durch Philipp Lindner ersetzt wurde, der seine Sache sehr ordentlich machte.

Der ASV Hamm, im Sommer nach einjährigem Intermezzo wieder aus der 1. Bundesliga abgestiegen, fand in der neuen eingleisigen 2. Handballbundesliga zunächst nicht in die Erfolgsspur, rutschte in den Tabellenkeller. Maik Machulla wurde von seiner Funktion als Spielertrainer entbunden. Der 34-Jährige gehört als Spieler jedoch weiterhin zum Aufgebot, fehlt derzeit aber verletzungsbedingt. Manager Kay Rothenpieler kehrte auf die Trainerbank zurück. Der entscheidende Schachzug gelang den Verantwortlichen mit der Rückholaktion eines «verlorenen Sohnes»: Der israelische Nationalspieler Chen Pomeranz, absoluter Leistungsträger in der Aufstiegssaison 2009/10, in der Saison 2010/11 für den ASV Hamm 188 Treffer in der 1. Bundesliga markierend (damit Rang 9 in der Torjägerliste), wurde Mitte November zurückgeholt. Der Rückraumspieler war zuletzt mit dem israelischen Spitzenclub Maccabi Rishon in der Qualifikation für die Champions League gescheitert und hatte eine Rückkehr nach Deutschland ohnehin im Auge. Mit einem neuen Alten stellte sich der Erfolg beim HSV Hamm wieder ein. Aus den vergangenen sechs Spielen wurden 10:2 Punkte verbucht; und das trotz namhafter Kontrahenten (Essen, Emsdetten und zuletzt Minden). Damit ist der Erstligaabsteiger ins Mittelfeld vorgerückt (15:15 Punkte, Tabellenplatz 9).

«Die eingespielte Achse Chen Pomeranz – Thomas Lammers – Björn Wiegers ist das Herzstück. Deren Aktionsradius müssen wir entscheidend einengen», erklärte Eisenachs Trainer Adalsteinn Eyjolfsson. Zuletzt präsentierten sich beide Keeper des ASV Hamm in glänzender Verfassung. Der 40-jährige Keeper Torsten Friedrich zog in der Vorwoche dem Starensemble von Horst Bredemeiers GWD Minden den Zahn. Gegen den ThSV Eisenach wird der ASV Hamm wahrscheinlich bis auf den verletzten Spielmacher Maik Machulla sein stärkstes Aufgebot zur Stelle haben. Auch der jüngst grippekranke Frank Schumann ist wieder dabei. Kay Rothenpieler, Manager und Trainer, rechnet mit einer bestens gefüllten Maxipark-Arena (Fassungsvermögen 2500 Zuschauer). Er warnt zugleich sein Team nach dem Paukenschlag in Minden vor einer Unterschätzung der Thüringer. «Wir müssen in jedes Spiel mit derselben Entschlossenheit gehen und als Mannschaft unsere Leistung abrufen. Wir haben gezeigt, dass wir dann gegen jeden Gegner der Liga gewinnen können.» Der ASV Hamm möchte die restlichen Spiele bis zum Ende des Kalenderjahres ungeschlagen bewältigen, in der Tabelle damit weiter nach oben klettern.
«Bei uns muss alles bestens funktionieren, die Zahl der eigenen technischen Fehler gering halten, unsere Torchancen kaltblütig nutzen», erklärt Eisenachs Trainer Adalsteinn Eyjolfsson mit Blick auf den Trip nach Westfalen.

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