Außergewöhnlich stark – Elisabeth von Thüringen

Die zweite Folge der neuen Staffel „Geschichte Mitteldeutschlands“, die am Sonntag, 27. Oktober, um 20.15 Uhr zu sehen ist, erzählt die Biographie einer mittelalterlichen Fürstin, die mit den gesellschaftlichen Normen ihrer Zeit bricht, Armen und Notleidenden selbstlos und planvoll Hilfe leistet und konsequent ihren Traum vom Ausstieg aus einer Welt voller Statussymbole und Besitzdenken verwirklicht. Eine Adelige, die die Standesschranken aufhebt und sich ihrem religiösen Armutsideal bis zur Selbstzerstörung unterwirft, konnte im 13. Jahrhundert nur als verrückt oder heilig gelten.

Das wahre Leben dieser Frau, im Laufe der Jahrhunderte verschwunden hinter Legenden und Wundersagen wie der vom „Rosenwunder“, erzählt der Film „Elisabeth von Thüringen, Rebellin und Heilige“.

Guda, Gefährtin seit Kindheitstagen, hat nach Elisabeths Tod zu Protokoll gegeben, was wir heute vom wirklichen Leben der Thüringer Landgräfin wissen. Sie ist es, die den Zuschauer durch den Film führt. Am Hof der Ludowinger wächst Elisabeth, als vierjährige Königstochter aus Ungarn gekommen, zusammen mit ihrem späteren Mann, Landgraf Ludwig IV., auf. Hochzeit ist 1221, Elisabeth ist erst 14 Jahre alt. Während Ludwig den Kaiser auf einem Kreuzzug begleitet, regiert Elisabeth als umsichtige und unkonventionelle Landgräfin. Doch Ludwig kehrt vom Kreuzzug nicht zurück. Schon bald wird die rebellische Witwe vom ludowingischen Hof, der ihren Einsatz für die Armen längst tadelt, mit ihren drei Kindern vertrieben. Sie findet Zuflucht in Marburg, führt dort ein Leben in strenger Askese und gründet ein Spital nach dem Vorbild der Franziskaner. 1231 stirbt Elisabeth. Auf Betreiben ihres Beichtvaters Konrad von Marburg und der Ludowinger, die sie von der Wartburg verstoßen hatten, wird Elisabeth nur vier Jahre nach ihrem Tod heilig gesprochen. Damit wird ihr Leben zur Legende, zum Symbol für selbstlose Liebe zu Armen und Kranken.

Gedreht wurde im Sommer in Ungarn sowie auf der Runneburg, der Creuzburg, der Wartburg, in Memleben und in Weissensee sowie an der Werra.

Bereits die erste Folge der neuen Staffel „Geschichte Mitteldeutschlands“, die Otto den Großen ins Visier nahm, startete mit einem Zuschauerrekord. Über eine Million interessierten sich bundesweit für den bedeutenden Herrscher des Mittelalters. 650000 Zuschauer waren es allein in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Das entsprach einem Marktanteil von 13,3 Prozent. Die Programmchefin des Bereichs Kultur/Wissenschaft, Dr. Claudia Schreiner, zeigte sich über den tollen Auftakt erfreut: „Er zeigt, dass unser neuer Ansatz richtig ist, ein feineres Geschichtsbild zu zeichnen, indem wir uns Personen zuwenden, die die Geschichte Mitteldeutschlands prägten.“

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