Für 30 Ehrenamtliche vom THW fiel Bescherung aus

Heiliger Abend 2001: 17.15 Uhr Geschenke werden ausgepackt, das Essen vorbereitet – plötzlich bringt ein lauter Ton alle Weihnachtsplanungen durcheinander. Alarm für den Ortsverband Eisenach des Technischen Hilfewerkes.
Man hatte zwar schon am Nachmittag eine leise Vorahnung, doch dass der Schneesturm so stark wurde, daran dachte kaum jemand. Und so fiel für 30 THW-Helfer ein besinnlicher Abend am Weihnachtsbaum aus. Durch die Polizei wurde über die Leitstelle um Hilfe gebeten.
Schon kurze Zeit später rückten die ersten Fahrzeuge aus. Ziel war die Straße zwischen Neukirchen und Berka/Hainich. Dort ging nichts mehr. Schneeverwehungen machten ein Durchkommen für PKW unmöglich, trotzdem versuchten zahlreiche Autofahrer ihr Glück, und blieben in den hohen Verwehungen stecken. Mit schweren Gerätekraftwagen (GKW) und dem hochgeländegängigen MAN-Ladekran des OV Eisenach gelang es zu den Eingeschlossenen teilweise vorzudringen. Den Personen wurde geholfen und Fahrzeuge versucht von der Straße zu ziehen, damit Räumgeräte zum Einsatz kommen können.
Nach einer kurzen Stärkung in der Unterkunft ging es nach Großenlupnitz. Dort wurde die Straße nach Wenigenlupnitz abgesucht. Schneeberge auf der Straße stoppten hier die THW-Fahrzeuge, zu Fuß wurde die Lage erkundet. Von dort eilten dann die Helfer nach Wolfsbehringen und Dippach.
Bei der Polizei meldete sich eine PKW-Fahrerin, die auf einer Nebenstraße im Bereich Dippach in eine Verwehung kam. Drei Personen waren vom Schneesturm eingeschlossen. Zu Fuß gab es auch kein Durchkommen. Die jungen Leute und erfahrene Helfer des THW fanden den Lupo und die durchgefrorenen Personen. Im GKW konnten sie sich aufwärmen und es gab heißen Tee.
Die Bergung des PKW gestaltet sich schwierig, da der Sturm immer mehr die Straße auf rund 500 Meter verwehte. Mit Schaufeln kämpften die Helfer gegen die weißen Massen an. Erst mit Hilfe des schweren Allrad-Gerätewagens konnte der Kleinwagen aus dem Bereich gezogen werden.
In der Zwischenzeit rückte eine andere Gruppe in Richtung Gotha aus. Drei Einsätze wurden dort absolviert. So wurden Personen aus verschneiten PKW geborgen und dem Rettungsdienst übergeben, ebenso wurden Kontrollfahrten bei Tüngeda und Wangenheim bzw. Westhausen und Bad Langensalza unternommen.
Um 6 Uhr war das letzte Fahrzeug wieder in der Unterkunft des THW in der Thälmannstraße. THW-Einsatzleiter und Ortsbeauftragter Dieter Knittel bestätigte die unkomplizierte Zusammenarbeit mit den Leitstellen Wartburgkreis/Eisenach und Gotha sowie der Polizeiinspektion Eisenach.
Die Bilanz des weihnachtlichen Einsatzes. 30 Helfer waren mit fünf Fahrzeugen im Einsatz. Insgesamt wurden 390 Einsatzstunden geleistet, 12 PKW geborgen und 30 Personen geholfen.
Schon am vergangenen Freitag war das Technische Hilfswerk auf der A4 gefragt. 20 Helfer waren bei der Schneebeseitigung und Fahrzeugbergung dabei. Außerdem schenkten sie Tee aus.

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