Günter Bersch ist Eisenachs Stadtfotograf

Nach Gera, Darmstadt, Ravensburg u.a. hat Eisenach nun auch seinen Stadtfotografen. Am Samstag wurde der Berliner Fotograf Günter Bersch in sein Amt eingeführt. «Was ich zu sagen habe, hängt an den Wänden», so Bersch über seine Arbeit. «Ansichtssache» ist eine Ausstellung von Bersch, die bis zum 21. April im Marstall zu sehen ist. Eigens dazu wurde der Eingang über den Markt provisorisch geöffnet, über die Baustelle bestritt man die Ausstellung, die Werke aus dem umfangreichen Schaffen des Bildjournalisten zeigt.
Der erste Eisenacher Stadtfotograf lebt in Berlin als freischaffender Fotograf, studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig und war bis 1990 Fotograf bei der Zeitschrift «Für Dich».
Ihn reizt die Aufgabe als Stadtfotograf. Sein Thema ist: «Richtung Heimat – Eisenach nach der Jahrtausendwende». Entstehen soll ein Portrait von Eisenach, den Menschen, der Region. «Einen Merkzettel gab es für Bersch nicht», so Kulturamtsleiter Reinhard Lorenz. Den würde Bersch auch nicht nutzen. Er habe seine eigenen Vorstellungen zum Thema Heimat. Sechs Monate hat er dafür Zeit. Mindestens 50 Bilder sollen danach dem Thüringer Museum übergeben werden. Eine Residenzpflicht hat Bersch nicht. Sponsoren ermöglichten eine Stipendium von 1000 Euro im Monat, ein Auto und freie Logis in Eisenach. «Wir wollten im Zeichen leerer Kassen, einen Akzent in der Kultur setzen», so Lorenz. Angelehnt ist das Konzept an die Stadtschreiber.
Aller zwei Jahre soll eine Jury einen neuen Stadtfotografen auswählen.
Die Idee zu einem Stadtfotografen gab es schon länger in Eisenach. Der Eisenacher Fotograf Ulrich Kneise begann mit einem Buch Zeitgeschichte zu dokumentieren. Günter Bersch war auch der erste Fotograf, der in der Fotogalerie Bohl in der Karlstraße ausstellte. Dort wäre auch ein würdiger Rahmen zum Start des Stadtfotografen gewesen, stellten in der Galerie in den letzten Jahren viele namhafte Fotokünstler und Bildjournalisten aus.

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