Luther-Preis: Eisenach schlägt Pfarrer Christian Führer und
Marburg Prisca Priebe vor

Zum siebten Mal wird der Preis „Das unerschrockene Wort“ der Luther-Städte vergeben. Der Stadtrat der Stadt Eisenach hat in seiner Sitzung am 26. September Christian Führer als Preisträger für das „Unerschrockene Wort“ empfohlen.

Christian Führer war von 1980 bis 2008 evangelischer Pfarrer an der Nikolaikirche in Leipzig. Lange vor der friedlichen Revolution in der DDR 1989 war Christian Führer bereits in der Friedensbewegung aktiv und versuchte mit seinen Mitstreitern das System der DDR friedlich zu verändern. Ziele waren damals Freiheit und Demokratie.
Der Stadt Eisenach ist Herr Christian Führer seit seiner Abiturientenzeit am Ernst-Abbe-Gymnasium und im Christlichen Internat verbunden.

Die Universitätsstadt Marburg hat, wie Oberbürgermeister Egon Vaupel mitteilt, aus den aus der Bürgerschaft eingegangenen Vorschlägen die Marburgerin Prisca Priebe als Kandidatin für die Preisverleihung „Das unerschrockene Wort“ ausgewählt.

Prisca Priebe gehört, so der Oberbürgermeister, in seiner Vorschlagsbegründung, seit Jahren zu den zahllosen ehrenamtlich engagierten Bürgerinnen und Bürgern in unserem Land, die sich in den Dienst des Kinderhilfswerks Unicef stellen. Aus diesen Reihen trat sie heraus, um sich für den guten Ruf und die Sicherung der Spendenaktionen für Unicef einzusetzen.

Unerschrockenheit und gewiss auch Mut gehörten sicherlich dazu, als Frau Priebe im Jahr 2007 die erheblichen Probleme von Unicef durch den fragwürdigen Umgang von Unicef-Geschäftsführer Dietrich Garlichs mit Geldern der Aktion zum Handeln veranlasste.

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Die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Eisenach und auch Marburgs waren aufgerufen, Kandidaten für den Preis bis 6. August 2008 vorzuschlagen.

Die Vorschläge werden nun an die Jury gemeldet, die Anfang November die endgültige Entscheidung über den Preisträger oder die Preisträgerin trifft. Die Verleihung des Preises „Das unerschrockene Wort“ findet am 25. April 2009 in Zeitz statt.

Der Preis „Das unerschrockene Wort“ ist mit 10000 Euro dotiert. Er wurde 1996 von den Luther-Städten in Ost und West ins Leben gerufen und wird alle zwei Jahre verliehen.
Mit ihm sollen Persönlichkeiten geehrt werden, die im Sinne des Reformators Luther Zivilcourage gezeigt haben, sich mutig über Angelegenheiten der bundesrepublikanischen Gesellschaft geäußert haben und sich auch von Widerständen nicht beirren ließen.
Dabei spielen politische oder konfessionelle Aspekte keine Rolle. Geehrt werden können Personen für eine bestimmte Angelegenheit oder auch für ihr Lebenswerk.

Zur Arbeitsgemeinschaft der Lutherstädte, die den Preis tragen, gehören Augsburg, Coburg, Eisenach, Eisleben, Erfurt, Halle, Heidelberg, Magdeburg, Marburg, Schmalkalden, Speyer, Torgau, Wittenberg, Worms und Zeitz.

Die bisherigen Preisträger sind Prof. Richard Schröder (1996 verliehen in Worms), Prof. Dr. Hans Küng (1999 verliehen in Eisenach), die Polizeipräsidentin Uta Leichsenring aus Brandenburg (2001 verliehen in Erfurt), die Theologin Gertraud Knoll (2003 verliehen in Magdeburg), der Liedermacher Stefan Krawczyk (2005 verliehen in Halle/Saale) und Emel Abidin-Algan (verliehen 2007 in Speyer).

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