Aus der Partnerstadt: Marburg eilt der Bundesregierung voraus

Während der Bund am Mittwoch in Berlin nach einem ersten Konjunkturpaket ein zweites in Höhe von 50 Milliarden Euro auf den Weg bringt, hat die Stadt Marburg schon längst vorgesorgt. Von der Stadtverordnetenversammlung Ende 2008 bewilligt, startet sie 2009 ein für eine Kommune gigantisches Investitionsprogramm.
Etwa zu je einem Drittel mitfinanziert durch das Land Hessen und durch die Bundesregierung beläuft sich die Summe auf rund 40 Millionen Euro. Hinzu kommen weitere Investitionen der städtischen Wohnbaugesellschaft GeWoBau und der Stadtwerke Marburg von ungefähr 23 Millionen Euro. Die Gelder fließen ähnlich wie im Konjunkturpaket der Bundesregierung besonders in Infrastruktur und Bildung. Allerdings wurden diese Maßnahmen schon vor der Wirtschaftskrise diskutiert.

Mit einer Änderung der städtischen Vergabeordnung für Großaufträge will Oberbürgermeister Egon Vaupel (SPD) besonders die einheimische Wirtschaft fördern. Statt einer Ausschreibung an Generalunternehmen werden die Aufträge künftig einzeln nach den jeweiligen
Gewerken ausgeschrieben.

Zu den Infrastrukturmaßnahmen gehört unter anderem die Neugestaltung der Universitätsstraße. Sie ist eine der innerstädtischen Hauptverkehrsadern. Ein weiteres Beispiel ist der Hirsefeldsteg, der als sehr schmale Brücke die Lahn quert. Nach langen Jahren der Diskussion wird er erneuert. Das Bahnhofsgebäude wird eine lukrative Geschäftszeile erhalten. Das obere Geschoss wird unter anderem mit Studentenwohnungen ausgebaut. Außerdem wird der Hauptbahnhof behindertengerecht ausgestaltet. Für Investitionen in städtische Schulen steht eine Summe von rund 8 Millionen Euro zur Verfügung. Außerdem erhofft sich Vaupel zusätzliche Gelder in Höhe von 17 bis 18 Millionen Euro für Umbau, Sanierung und Modernisierung von Marburger Schulen aus Landesmitteln. Das Land Hessen stellt als Reaktion auf die Finanzkrise ein eigenes Konjunkturpaket für Schulen und Hochschulen in Aussicht.

Mit insgesamt 63 Millionen Euro setzt die Stadt Marburg nun gezielte Impulse zur Belebung der regionalen Wirtschaft. Dabei werden vor allem Maßnahmen umgesetzt, die oft schon seit Jahren diskutiert werden.

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