Carius: Gesellschaft darf niemanden ausgrenzen!

Kundgebung Bündnis „Mitmenschlich in Thüringen“

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Gestern sprach Landtagspräsident Christian Carius auf der Kundgebung des Bündnisses „Mitmenschlich in Thüringen“. Prominente aus Politik und Gesellschaft sowie weitere Unterzeichner stehen hinter dem Bündnis, die mit ihrem Namen für Demokratie, Vielfalt und Mitmenschlichkeit in Thüringen einstehen.

Wir zeigen heute: Thüringen hat Herz, Mitgefühl und offene Arme für diejenigen, die vor Krieg und Verfolgung zu uns fliehen. Wir erleben eine große Welle der Hilfsbereitschaft bei der Betreuung von Flüchtlingen. Das macht Mut!

Viele Aufgaben sind nur unter äußerster Anstrengung zu lösen. Ich danke deshalb den vielen freiwilligen Helfern, allen Polizisten  und Behördenmitarbeitern die mit höchstem persönlichem Einsatz anpacken, wo es Not tut. Herzlichen Dank!

Sehr große Aufgaben liegen vor uns. Wir wissen nicht, wie viele Menschen nach Thüringen kommen werden. Aber wir hoffen, dass die, die bei uns bleiben, morgen selbst ihren Teil zu unserer Gesellschaft beitragen werden. Dazu brauchen wir kluge Konzepte und den Willen zur Integration – von beiden Seiten.

Die Anspannung aller staatlichen Ebenen bei der Lösung der Flüchtlingskrise, verunsichert viele Bürger. Wir sollten deren Sorgen aufnehmen, ohne unseren guten Willen zu verlieren. Dennoch gilt unsere staatliche Ordnung darf nirgends und niemals in Frage gestellt werden.
Die Hinweise, dass es Grenzen der Aufnahme- und Integrationsfähigkeit gibt, dürfen wir nicht ignorieren, aber auch nicht politisch instrumentalisieren.

Ich sorge mich über Gewalt, zunehmende Enthemmung in Wort und Tat und über ein Klima, das unsere Gesellschaft zu entzweien droht. Wir sollten uns an diesem 9. November einig sein, in jedem Menschen zuallererst den Nächsten zu sehen, auch wenn er uns fremd ist. Und wir sollten uns versprechen, die notwendigen Debatten fair zu führen und einander zu respektieren. Wir wollen keine Gesellschaft, die ausgrenzt!

Dort, wo wir widerwärtige Hetze gegen Menschen erleben, gegen Journalisten und Politiker, dort wo Flüchtlinge und Helfer angegriffen werden, müssen wir unmissverständlich deutlich machen, dass Intoleranz und Rassismus in Thüringen keinen Platz haben!

Deshalb danke ich Ihnen allen herzlich für das starke Signal der Mitmenschlichkeit, das wir heute gemeinsam aussenden. Thüringen kann stolz darauf sein. Vielen Dank!

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