CDU im Kreistag besteht auf ‚Ja‘ zur Wartburgregion

Henkel: „Nur ein starker Landkreis sichert das Theater auf Dauer“

Der Vorsitzende der CDU-FDP-Kreistagsfraktion, Bürgermeister Martin Henkel, reagiert auf den offenen Brief der Förderer des Eisenacher Landestheaters.

Ich kann verstehen, dass der Verein die Interessen des Theaters und seiner Beschäftigten in den Vordergrund rückt, so Henkel.

In einem Antwortbrief macht er aber deutlich, dass eine gemeinsame Wartburgregion die Grundlage für eine dauerhafte Sicherung des Standortes sei.

Die Grundvoraussetzung aber, um diese Solidarität üben zu können, sind gesunde und starke Strukturen. Nur starke Gemeinden, die nicht über Gebühr belastet sind, nur starke und leistungsfähige Landkreise können am Ende ein solches Theater und ein Orchester tragen. Genau das aber ist durch die im Raum stehenden Pläne einer Zerschlagung der Wartburgregion in Gefahr, schreibt Henkel.

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Nicht der Kreistagsbeschluss aus dem Mai gefährde demnach das Theater, sondern die fehlende Perspektive für die kommunale Struktur. Henkel glaubt nicht, dass der Rückhalt für das Theater in irgendeiner anderen Struktur größer sein könnte.

Die Überlegungen der Thüringer SPD zu einem „Welterbekreis“ aus dem heutigen Unstrut-Hainich-Kreis und dem „Nordkreis“ mit der Stadt Eisenach zum Beispiel wären aus unserer Sicht das Ende für das Eisenacher Theater. Die Diskussionen in einem solchen Kreistag mit Bürgermeistern, die mit einer Kreisumlage von annähernd 50 Prozent leben müssten, wären gänzlich anders. Wir wagen zu bezweifeln, dass der Rückhalt für das Eisenacher Theater dann größer sein könnte.

Die Fraktion werde deshalb am bisherigen Mehrheitsbeschluss festhalten.

Dies ist in keiner Weise ein Signal gegen das Eisenacher Theater, sondern es ist stattdessen ein Ausrufezeichen für eine starke gemeinsame Region, mit der auch das Theater dauerhaft gesichert werden kann.

Henkel kritisiert zudem nochmals die Landesregierung, die auf die Kreistagsmitglieder Druck ausüben wolle.

Wir haben einen Mehrheitsbeschluss. Nur, weil dieser der Regierung nicht passt, wird hier versucht, Unruhe zu stiften. Gleichzeitig wird der offizielle Antrag der Stadt Eisenach auf Fusion mit dem Wartburgkreis einfach in Erfurt ignoriert. Das ist Politik nach Gutsherrenart, bei der wir Kommunalpolitiker überhaupt nicht mehr ernst genommen werden. Dieser Umgang ist für all unsere Fraktionsmitglieder, die seit vielen Jahren engagiert sind, mehr als befremdlich.

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