Eichel sprach in Eisenach

Doch bevor Hans Eichel zu den Menschen auf dem Markt sprach wollte er eine Bratwurst essen. Sprach´s und ging zum Bude auf den Markt und kaufte persönlich eine Wurst, ohne Senf. Sein Kommentar: «Für Thüringer Bratwurst – soviel Zeit muss sein».
In seiner Begrüßung ging Ernst Kranz, Bürgermeister von Wutha-Farnroda, auf viele Probleme der Kommunalpolitik ein. Er verwies auf die Notwendigkeit der Gemeindefinanzreform und die Finanznot der Gemeinden. Aber auch die speziellen Probleme im Osten des Landes kamen zum Gespräch.
Hans Eichel komme gerne nach Eisenach und Thüringen. «Ich habe gute Erinnerungen, wie es 1990 begann. Hier auf dem Marktplatz als z.B. Willy Brand zu den Eisenachern sprach oder die Gründung der SPD in Gotha». Viel habe sich in den Jahren getan. Im Osten Deutschlands gebe es viel Sehenswertes, aber es sei noch viel zu tun. Zum Zusammenwachsen von Ost und West stellte der Bundespolitiker fest, dass man erst auf den halben Weg sei.
Die letzten 10 Tage Hochwasserflut haben viel verändert. «Es sind die größten Zerstörungen seit dem 2. Weltkrieg», stellte Eichel fest. Und da müsse sofort geholfen werden. «Auch wenn ich als Minister als knickrig bezeichnet werde, ein Finanzminister muss auch mal nein sagen können, hier ist Hilfe des Bundes dringend und schnell gefordert». Deshalb gab es die Vorschläge zur Finanzierung der neuen Aufbauarbeit im Osten. «Die ersten Kredite der Menschen und Unternehmen im Hochwassergebiet sind weg geschwommen. Der zweite Aufbau muss mit Steuermitteln erfolgen», sagte Eichel.
Zur Beschäftigungspolitik bemerkte er, die Kohlregierung hatte die meisten Arbeitslosen, wir die meisten Beschäftigten und auch in Zukunft seien im Osten die ABM unverzichtbar.
Neben einigen hessischen Sozialdemokraten traf Hans Eichel in Eisenach auch seinen Bruder Claus. Er ist ein guter Freund der Eisenacher, gestaltete er in seiner aktiven Zeit als Forstamtsleiter von Kassel, in und um Eisenach viele Wanderwege und organisierte Ruhebänke an Aussichtpunkten.
Nach den Reden mussten Eichel und Kranz viele Fragen der Eisenacher beantworten, gut dass sich der Minister mit einer echten Thüringer Wurst gestärkt hatte. Autogramme waren natürlich auch gefragt.

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