Ein bisschen gleich ist nicht genug

Im Zuge des Internationalen Frauentages war die bekannte Netzaktivisten und frühere Politikerin der Piratenpartei Anke Domscheit-Berg zu einer Lesung in Eisenach im Goldenen Löwen zu Gast. Ihr Buch „Ein bisschen gleich ist nicht genug! Ein Weckruf!“ ist ein gelungenes Plädoyer für Geschlechtergerechtigkeit zwischen Frauen und Männern in der Arbeitswelt und der Gesellschaft – Prädikat absolut lesenswert.

An absurd hirnrissigen und erschreckenden Beispielen (Frauen malen einfach schlecht, deswegen finden sich so wenige Künstlerinnen in unseren Museen und Galerien – Zitat Georg Baselitz) verdeutlichte sie gängige (Vor-)Urteile, unterzog diese wissenschaftlichen Untersuchungen (das exakt gleiche Bild mit einem männlichen Künstlernamen taxieren Galerien um 30% höher im Wert) und unterzog sie einem Faktencheck.

Wer im Anschluss an die Lektüre noch glaubt, dass die Diskriminierung von Frauen wahlweise zufällig stattfindet oder evolutionär bedingt oder Einbildung ist, darf gerne auf sein rosa-hellblaues Glitzer-Wölkchen zurück, sagte Eisenachs SPD Kreisvorsitzende Heidrun Sachse abschließend. Fakt ist, dass Frauen ohne ersichtlichen Grund weniger verdienen, mehr für Waren und Dienstleistungen bezahlen müssen und noch immer in vielen Bereichen unterrepräsentiert sind.

Anzeige

Maik Klotzbach, stellv. Kreisvorsitzender im Wartburgkreis, konnte dem nur zustimmen.

Nach wie vor werden Frauen benachteiligt. Auch wenn die Wirtschaft immer wieder Besserung gelobt, es tut sich viel zu wenig.

Insofern ist das Buch von Anke Domscheit-Berg ein Aufruf an alle Frauen, Männer, die Politik und die Wirtschaft mehr zu tun – jeder auf seinem Gebiet.

Getreu dem Frauentagsmotto „Wir kämpfen nicht für Blumen“, dürfen sich alle Frauen und Männer unserem Protest gegen die Lohnlücke anschließen – am kommenden Samstag zur Equal Pay Day Kundgebung des Arbeitskreises Frauen: von 9.30-12.00 Uhr auf dem Eisenacher Marktplatz oder von 10-13 Uhr in Bad-Salzungen vor dem Goethe-Park-Center.

Foto: Anke Domscheit-Berg (3. von rechts) im Goldenen Löwen

Anzeige
Anzeige