Ernst Kranz: Ja zu Opel!

Die SPD-Bundestagsabgeordneten der vier deutschen Opel-Standorte Bochum, Eisenach, Kaiserslautern und Rüsselsheim unterstützen die Forderungen nach einem Hilfspaket für die Automobilbauer.
«Die Politik muss mit intelligenten Programmen Impulse schaffen. Auch Opel soll in die Lage versetzt werden, neue und umweltfreundlichere Modelle zu entwickeln. Denn: wir wollen Automobilproduktion in Deutschland und setzen uns für die Arbeitsplatzsicherung der insgesamt knapp 26000 Beschäftigten an den vier Standorten ein. Es darf nicht sein, dass wirtschaftliche Fehlentscheidungen in den USA auf dem Rücken der deutschen Belegschaft und Kundschaft ausgetragen werden. Ein Schutzschirm für Beschäftigung ist die jetzige große Herausforderung.»
Die SPD-Parlamentarier setzen sich für eine Verschrottungsprämie ein, wie sie auch von Opel gefordert wurde. Die Maßnahmen müssen der Automobilindustrie zugute kommen, dem Klimaschutz dienen und Normalverdiener als Autokäufer begünstigen. Da es in den letzten Jahren kaum Reallohnzuwächse für Arbeitnehmer gab, ist es sinnvoll, ihnen effektiv unter die Arme zu greifen. «Die gestern vereinbarte bis zu zweijährige Befreiung von der Kfz-Steuer für Wagen, die im nächsten halben Jahr gekauft werden, ist aus unserer Sicht nicht ausreichend», so die Abgeordneten.
Geschäftsleitung und Betriebsrat von Opel hatten die Bundeskanzlerin aufgefordert, ein 40-Milliarden-Kreditprogramm der Europäischen Investitionsbank für die europäische Automobilindustrie aufzulegen. Der amerikanische Mutterkonzern General Motors hatte zuvor einen schweren Einbruch an der Börse erlitten und damit die Aktie auf rasante Talfahrt geschickt.
Der CSU-Landesgruppenchef Peter Ramsauer hatte sich gestern verbal verausgabt: Nach seiner Meinung hat Opel «einen Knall». Da in seiner bayrischen Heimat keine Opel-Autos produziert werden, lehnt er sich jetzt weit aus dem Fenster. «Wäre der Hilferuf von BMW gekommen, hätte die CSU als erste «Hier» gerufen. Für uns steht nicht der landespolitische Bezug an erster Stelle, sondern die Situation der Beschäftigten und letztlich auch der Bürgerinnen und Bürger, die mit ihren Familien betroffen sind», so die SPD-MdB’s der deutschen Opel-Standorte.

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