Hirte: „Wir alle müssen Botschafter unserer Heimat sein“

Der Westthüringer CDU-Bundestagsabgeordnete Christian Hirte setzte am Dienstagabend (12.10.2010) seine Luthervortragsreihe „500 Jahre danach: Kommerz, Glaube und Aufbruch“ fort. In der Kapelle der Diakonissenhausstiftung referierte der Beauftragte der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD) für die Lutherdekade, Prälat Stephan Dorgerloh, über die geplanten Aktivitäten der EKD in den kommenden Jahren bis 2017. Dabei bezog sich Dorgerloh nicht nur auf die von der EKD benannten Themenjahre, sondern gab auch Impulse für Ideen und Projekte vor Ort. „Prälat Dorgerloh hat verdeutlicht, dass nicht nur die großen Akteure der Dekade bei den Vorbereitungen gefragt sind, sondern auch viele kleinere Projekte und Veranstaltungen den Weg nach 2017 bereiten können und müssen“, so Hirte.

Inhaltlich schlägt die EKD mit den Themenjahren einen weiten Bogen, der die grundlegenden Erkenntnisse und Entwicklungen der Reformation vermitteln soll. Die Summe der Themenjahre sei ein gutes Fundament, um im Jahr 2017 das Reformationsjubiläum ausgiebig und miteinander zu feiern. Eine große Herausforderung werde, alle Menschen gleichermaßen für die Lutherdekade zu begeistern. So sei der Kreis derer, die sich seither mit diesem Thema befassen überschaubar. „Ich bin dankbar, dass Prälat Dorgerloh ein wichtiges Problem ganz offen angesprochen hat. Wir alle müssen Botschafter unserer Heimat und dieses herausragenden Projektes sein. Nur so wird die Dekade ein großer Erfolg“, betont Hirte. Das beginne am Gartenzaun im Gespräch mit den Nachbarn, einem Malwettbewerb im Kindergarten, einer Projektwoche in der Schule und ende bei einer umfassenden Medienberichterstattung. „Ich bin überzeugt, dass die Medien das Thema umfassend aufgreifen werden. Wichtiger sind mir jedoch die kleinen Impulse, die jeder Einzelne geben und mitnehmen kann“, so Hirte.
Touristische Trends und Kommerz im Rahmen der Dekade spielen auch für Dorgerloh eine große Rolle.
Die Internationalisierung der Lutherdekade sowie eine gezielte Ansprache religiös Reisender sind für Dorgerloh unerlässlich. Als interessante Beispiele nannte Dorgerloh eine auf dem Wittenberger Marktplatz initiierte Kunstausstellung und das traditionelle internationale Konfirmandentreffen in Wittenberg, das mittlerweile bereits an Kapazitätsgrenzen stößt.
Hirte, der in seinem Lutherpapier 2.0 einige Forderungen diesbezüglich stellt, sieht sich in seinem Kurs bestätigt. „Zunächst benötigen wir mehrsprachige Webseiten und müssen schauen, wo die Lutheraner in der Welt verstreut sind. Darauf muss ein solides Marketingkonzept fußen. Die EKD hat mit ihren Ideen in der Vergangenheit gezeigt, dass durch kleine Impulse große Wirkungen erzielt werden können“, so Hirte.

Prälat Dorgerloh bekräftigte ferner, dass Wittenberg und die Wartburg zwei Leuchttürme seien, die bei den weiteren nationalen Planungen nicht außer Acht gelassen würden. „Auch wenn es ein mühsamer und langwieriger Prozess ist: Wir müssen alle und mit vereinten Kräften weiter für eine Ausstellung für Eisenach kämpfen. Die Wartburg darf als authentischster Ort der Reformation am Ende nicht Zaungast sein“, so Hirte.

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