MdB stattete Diako-Seniorenzentrum Martin Luther in Bad Salzungen Besuch ab

Hirte: Deutliche Verbesserungen für den Fall der Pflegebedürftigkeit

Der Bereich Pflege steht angesichts der brisanten Flüchtlingspolitik derzeit zwar eher im Schatten der Wahrnehmung, doch in Anbetracht der immer älter werdenden Gesellschaft sollte das Thema nicht gänzlich aus dem Blick geraten. Der Wert einer Gemeinschaft bemisst sich nicht zuletzt daran, wie sie mit leidenden und auch sterbenden Menschen umgeht.
Der Westthüringer CDU-Bundestagsabgeordnete Christian Hirte widmete sich in der sitzungsfreien Woche im November speziell dem Thema Pflege. So besuchte er stationäre Pflegeeinrichtungen, mobile Pflegeunternehmen und soziale Dienste in seinem Wahlkreis. Am Dienstag, 17. November 2015, machte er Station im Diako-Seniorenzentrum Martin Luther in Bad Salzungen.

Vorrangig die stationäre Pflege überwiegend demenzerkrankter Senioren und zwölf  Plätze in der Tagespflege kann das Altenzentrum vorweisen, das etwa 80 Mitarbeiter zählt und einen eigenen pastoralen Dienst für Andachten hat.

Gold wert sind die Schüler ab der 8. Klasse, die einmal pro Woche die Bewohner besuchen kommen und sich mit ihnen beschäftigen. Bei Spaziergängen oder anderen Aktivitäten können Hemmschwellen abgebaut und vor allem das Verständnis und die Achtung untereinander gefördert werden,

berichtete Heimleiterin Andrea Eickolt. Die Schüler beteiligen sich an dem Projekt „Senijung“, das in Trägerschaft der Diako gem. GmbH für soziale Dienste steht und einen generationsübergreifenden Erfahrungsaustausch darstellt.

„Früher“, erinnerte sich Hirte, der hier 1994/95 seinen Zivildienst verrichtete, „war ich quasi das „Mädchen für alles“ und vom Fahrdienst bis hin zum Bettenschütteln in allen Bereichen beschäftigt.“ Der Fahrdienst für die Senioren in der Tagespflege erfolgt mittlerweile durch ein externes Unternehmen. „Problematisch könnte werden, für die steigende Zahl an Pflegebedürftigen, die die demografische Entwicklung mit sich bringt, das notwendige und adäquate Personal bereitzustellen“, so Diako-Prokurist Karsten Stüber.
Auffallend ist, dass der Weg in die ambulante Struktur geht und vermehrt eine teilstationäre Pflege in Anspruch genommen wird. „Heutzutage kommen die Menschen in immer höheren Lebensjahren und mit zumeist erheblichen Beeinträchtigungen in die Alten- und Pflegeheime. Allen Anfragen für die Tagespflege können wir leider nicht Rechnung tragen“, bedauerte Andrea Eickolt, „was nicht minder dem Umstand geschuldet ist, dass wir mit unserer Einrichtung in Bad Salzungen einmalig in der unmittelbaren Umgebung sind.“ Auch der Bedarf an Beratung sei hoch. „Vielen Hilfesuchenden fällt es schwer zu überblicken, welche Pflegeangebote existieren. Gerade deshalb muss die Beratung über das oft wenig bekannte Angebotsspektrum ausgebaut werden.“

Mit im Hause angesiedelt ist eine Pflegefachkraft der speziellen ambulanten Palliativversorgung (SAPV). Damit wird das Seniorenzentrum bereits dem Ansinnen des erst kürzlich beschlossenen Hospiz- und Palliativgesetzes gerecht, das auf eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Pflegeheimen, ambulanten Hospizdiensten und Ärzten zielt.

Ich halte es für wichtig und betrachte es als gute Tendenz, dass eine palliativmedizinische Versorgung flächendeckend sichergestellt wird, betonte Hirte.

Ebenfalls durch den Bundestag verabschiedet wurde das Pflegestärkungsgesetz II. Hiervon erwartet sich der Abgeordnete eine verbesserte Kostendeckung sowohl für die Leistungserbringer als auch für die Patienten. In Zukunft wird es statt drei Pflegestufen fünf Pflegegrade geben. Ziel der Reform ist es, den Eigenanteil für die Patienten in allen Graden gleich zu halten. Prokurist Karsten Stüber warnte vor einer Unterfinanzierung stationärer Pflegeeinrichtungen:

So erstrebenswert die Pflege zu Hause und der Verbleib in der gewohnten Umgebung sind, so bedeutsam sind auch die Altenheime, die eine ganztägige und ganzheitliche aktivierende Pflege und Betreuung betreiben. Wenn Angehörige in der Verbindung mit ambulanten Diensten eine angemessene Fürsorge nicht länger leisten können, müssen die stationären Einrichtungen die Pflege übernehmen – und dabei kostendeckend arbeiten können.

Bevor Hirte seinen Besuch im Martin Luther-Seniorenzentrum beendete, ging er den Angestellten noch bei der Mittagessenausgabe zur Hand und betonte dabei:

Pflegefachkräfte leisten eine großartige Arbeit.

Titelfoto: Andrea Eickolt (Heimleiterin), Karsten Stüber (Prokurist Diako Seniorenhilfe gem. GmbH), Christian Hirte MdB

Foto 2: Hirte bei der Mittagessensausgabe an Hilde Schulz aus Tiefenort

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