Neue Wege sollen beschritten werden – Zurück zur Sachlichkeit

«Wir wollen einen neuen Weg gehen», erklärte am vergangenen Freitagabend der Vorsitzende der CDU, Raymond Walk.
Unter dem Motto «Für Sie, für hier, für Eisenach» begibt sich die Eisenacher Union in diesem Jahr in die Stadtratswahl. Dass aber nicht nur der Slogan des Wahlkampfs ein neuer ist, sondern auch tatsächlich die eine oder andere neue Idee dahinter steht, das zeigt ein Blick auf die Kandidatenliste. «Rund zwei Drittel unserer Stadtratskandidaten stehen zum ersten Mal auf einer solchen Liste und sind somit noch ganz unvoreingenommen», freute sich Walk beim Pressegespräch am Freitag.

Auch die Kandidaten, welche die ersten drei Listenplätze innehaben sind bisher noch nie im Eisenacher Stadtrat aktiv geworden. «Ich denke, dass es ein gutes Zeichen ist, wenn wir gerade mit jungen Gesichtern für die CDU im Stadtrat werben», erklärte auch Julia Durner. Nach Raymond Walk hat steht sie als Nummer zwei auf der CDU-Liste. Die 27-jährige Lehrerin ist «Eisenacherin aus Überzeugung» wie sie selber sagt. Seit jeher ist sie an Politik interessiert und als Raymond Walk sie dann im vergangenen Jahr ansprach, ob sie sich eine Mitarbeit im Eisenacher Stadtrat vorstellen könne, da brauchte sie nur etwas Bedenkzeit, um «ja» zu sagen.

Ähnlich verhielt es sich auch bei René Kliebisch. Der 30-jährige Richter auf Probe wusste von vornherein, wo er sich hingezogen fühlte. «Die CDU zieht sich ein wenig wie ein schwarzer Faden durch mein Leben», erzählte der junge Mann am Freitagabend scherzhaft. Schon seine Mutter ist CDU-Mitglied und so wurde der bekennende Protestant schon von Kindesbeinen an bürgerlich erzogen. Parteimitglied ist er trotzdem nicht. «Ich finde, dass das System von der unbedingten Mitgliedschaft in Parteien überholt ist und offenbar stehe ich mit meiner Meinung nicht allein da. Außerdem kann ich mich auch für eine Idee und für gewisse Werte einsetzen, ohne mich unbedingt an einen Verein oder eben eine Partei binden zu müssen», verwies Kliebisch auf die Frage, warum er kein Parteimitglied sei, aber dennoch für den CDU-Stadtrat kandidiert.

Und in der Tat ist nur ein Bruchteil der 35 Nominierten auf der CDU-Liste überhaupt Mitglied der Union. Auch Raymond Walk, welcher noch während seiner Kandidatur für den Posten des Oberbürgermeisters in Eisenach vor zwei Jahren eine Parteimitgliedschaft ablehnte, nach der gescheiterten Wahl aber doch CDU-Mitglied wurde, versteht diese Ansicht.
«Wir haben tolle Ideen und ein interessantes Programm und darum geht es bei einer Wahl. Um nichts anderes», rechtfertigte der Polizeibeamte die Besetzung der Liste.

Vor allem um Eines soll es den Christdemokraten in der nächsten Legislaturperiode des Eisenacher Stadtrats gehen: «Wir wollen zurück zur Sachlichkeit und wir wollen vor allem mit Inhalten arbeiten», führt René Kliebisch immer wieder aus. Auch Raymond Walk unterstützt diesen Gedanken sehr: «Es hat keinen Sinn, wenn sich im Eisenacher Stadtrat die Parteien alle gegenseitig bekämpfen. Wir müssen einen gemeinsamen Weg finden und es ist immer eine Frage der Argumente, die für diesen Weg ausschlaggebend sind. Aber über diese muss auf einer objektiven und vor allem sachlichen Ebene diskutiert werden – auch damit wollen wir einen neuen Weg gehen. Gemeinsam und nicht gegeneinander.»

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