Rainer Eppelmann besuchte Wartburgkreis und Eisenach

Auf Einladung des CDU-Bundestagsabgeordneten Christian Hirte besuchte am Montag, 27. Juli 2009 der DDR-Bürgerrechtler und Politiker Rainer Eppelmann den Wartburgkreis und Eisenach. Erstes Ziel des Besuches auf den Spuren der Deutschen Einheit war die Gedenkstätte Point Alpha. Konzentriert, aber auch sichtlich bewegt, folgte Eppelmann den im Mediacenter der Point-Alpha-Stiftung gezeigten Bilddokumenten aus den Tagen der friedlichen Revolution, die eindrucksvoll die Dramatik der damaligen Ereignisse schildern. „Wenn ich die Bilder wieder sehe, muss ich immer aufpassen, dass mich das nicht überwältigt“, erklärte Eppelmann.

Zudem freute sich Martin Henkel, Bürgermeister der Stadt Geisa, über den Eintrag Eppelmanns ins Goldene Buch der Stadt. Im Beisein der stellvertretenden Direktorin der Point Alpha Stiftung, Stefanie Hergert, sowie dem stellvertretenden Vorsitzenden des Stiftungsrates der Point Alpha Stiftung, Berthold Dücker, sagte Eppelmann eine Einladung als Festredner am 2. Oktober 2010 zur Einweihung des neuen Kreuzweges auf dem Point Alpha fest zu.

Beim anschließenden Besuch im Eisenacher Bachhaus lauschte Eppelmann interessiert dem Vortrag des Direktors, Dr. Jörg Hansen. Augenzwinkernd bemerkte Eppelmann: „Als Theologe habe er natürlich eine große Bewunderung für Bachs musikalisches Schaffen. Allerdings verstünden seine Frau, die als Musikpädagogin arbeitet, und sein Sohn, der klassische Musik studieren wird, davon eine ganze Menge mehr.“

Zur Abschlussveranstaltung auf dem Treffurter Heldrastein fanden sich ca. 60 interessierte Bürgerinnen und Bürger aus Treffurt, Heyerode, Katharinenberg und Wanfried ein. Zunächst würdigte Hirte die Leistungen Eppelmanns. „Die Einheit verdanken wir dem Mut und der Entschlossenheit von Menschen wie Rainer Eppelmann.“ Auch 20 Jahre nach der friedlichen Revolution sei der Aufklärungsbedarf, gerade bei der heranwachsenden Generation, größer denn je.

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Beim anschließenden Vortrag Eppelmanns zum Thema „Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung – 20 Jahre friedliche Revolution“ blickte Eppelmann zurück und schilderte seine Eindrücke zur Zeit der friedlichen Revolution vor 20 Jahren. „Nicht Günther Schabowski hat mit seiner Presserklärung am 9. November die Grenze geöffnet. Das waren die Menschen, die wie ich an der Bornholmer Strasse in Berlin die Grenzen einfach aufgemacht haben.“ Zudem verdeutlichte Eppelmann, dass die Verharmlosung der DDR mit dem Gebrauch des Wortes „Wende“ beginne. „Wir sollten das Wort ,Wende‘ nicht benutzen. Es war eine Revolution“, so Eppelmann. Angesprochen auf die Frage, wie weit die Einheit seit der friedlichen Revolution gekommen sei antwortete er: „Freunde aus aller Welt sagen mir, Ihr solltet stolz auf das sein, was Ihr in den letzten 20 Jahren erreicht habt.“

Hirte resümierte den Besuch Eppelmanns als aufschlussreich und sehr gelungen. „Rainer Eppelmann kann begeistern. Das habe ich heute bei allen Gästen und Gesprächspartnern bemerkt. Es geht doch darum, den Leuten noch mal vor Augen zu führen, was sie eigentlich vor 20 Jahren geleistet haben und welcher Kraftakt dahinter steckt, auch heute noch. Die Deutsche Einheit ist ein unbezahlbarer Beitrag für unsere Kinder und Enkel. Darauf können wir stolz sein“, so Hirte abschließend.

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