SPD-Fraktion mit neuen Vorschlägen zum «Tor der Stadt»

Die Umgestaltung des Bereiches Bahnhofsvorplatz/Bahnhofstraße, der Eingang, das Tor zur Eisenacher Kernstadt, wird für Jahrzehnte prägenden Charakter der Wartburgstadt sorgen. Die öffentliche Diskussion dokumentiert, wie die Bürger sich mit ihrer Stadt identifizieren, sich einbringen. «Auf eine solch engagierte Bürgerschaft können wir stolz sein», so die einhellige Auffassung der SPD-Stadtratsfraktion. Bei der Umgestaltung des «Tores zur Stadt» müssten jedoch Kompromisse geschlossen werden. «Eine Lösung nach jedermanns Geschmack wird es wahrscheinlich nicht geben», unterstreichen die Sozialdemokraten.

Mehrfach hat sich die SPD-Ratsfraktion mit diesem zweifellos sensiblen Thema, von der Schadstoffentsorgung des Erdreichs, über die Verkehrsführung, den künftigen Standort des Busbahnhofes, den neuen Gebäudekomplex bis zur städtebaulichen Bedeutung befasst. Gemeinsam mit den «Bürgern für Eisenach» hatte die SPD-Fraktion eine diesbezügliche Arbeitsgruppe initiiert. In dieser Woche trafen die SPD-Ratsfraktion und Vertreter von Bündnis90/Die Grünen zu einer Fachdiskussion bei der zuständigen Baudezernentin Gisela Rexrodt zusammen. Nahezu alle Sachverhalte wurden ausführlich diskutiert. Die Angst vor einem «New-Yorker- Schluchtenmilieu» in der künftigen Bahnhofstraße konnte ausgeräumt werden. Dennoch wurde der Wunsch nach weniger Gebäudehöhe artikuliert. Form und Nutzung der künftigen Gebäude wurden ebenso diskutiert. Bei der Fassadengestaltung müsse dem Wort der Arbeitsgruppe mehr Gewicht eingeräumt werden.
In Auswertung der vielen Gespräche vorher und des Treffens bei der Fachdezernentin regt die SPD-Stadtratsfraktion an, den Oberbürgermeister zu beauftragen, mit dem Investor Gespräche zu führen, ob die Möglichkeit und Bereitschaft besteht, in diesem Bereich eine Berufsschule mit einer Multifunktionshalle für Sport, Kultur und Tagungen zu errichten. Die SPD-Fraktion plädiert für Vielfalt bei der Nutzung der Gebäude; nicht innenstadtgefährdende Verkaufssortimente, für straßenbegleitende Geschäfte.
Seit langer Zeit werden der künftige Ort und die Gestaltung des neuen Zentralen Omnibusbahnhofes in den Reihen der SPD heiß diskutiert, fanden Konsultationen mit der Betriebsleitung der Kommunalen Personennahverkehrsgesellschaft (KVG) statt. Eine Priorität: Verbesserung für die Busfahrgäste sowie für das fahrende und Servicepersonal. Ausreichend Bussteige, auch zu Stoßseiten, sind Grundvoraussetzung. Aber auch Möglichkeiten für «Fremdbusse», wie Touristenbusse, müssten geschaffen werden. Die Arbeitsgruppe «Tor zur Stadt» hat einleuchtende Bedenken hinsichtlich des vorgesehenen Standortes des Zentralen Omnibusbahnhofes, für den Stadt- und Regionalverkehr, gegenüber dem Hauptbahnhof herausgearbeitet. Die städtebaulich bessere Lösung wäre der Standort Gabelsberger Straße. Hier entstände dadurch auch keine Brachfläche mit «Hinterhof-Tristesse». Diese Auffassung vertritt auch die SPD-Stadtratsfraktion nach eingehenden Beratungen.
Die Problematik der Förderfähigkeit durch das Land Thüringen ist der SPD wohl bekannt. Die SPD-Fraktion beabsichtigt einen Antrag zu stellen, der den Oberbürgermeister auffordert, neue Verhandlungen mit Thüringens Minister Trautvetter mit dem Ziel aufzunehmen, den Busbahnhof-Standort Gabelsberger Straße als eine zulässige und förderfähige Variante des Bebauungsplanes «Tor zur Stadt» zuzulassen.
Trotz aller Zwänge, die vorgelegte Planung dürfe kein Dogma sein. Kompromissfähigkeit im Sinne der Stadt wünscht die SPD-Fraktion von allen Seiten. Entscheidungen seien jedoch vonnöten!

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