Jahresrückblick der PI Eisenach

Bildquelle: Werbeagentur Frank Bode | www.werbe-bo.de

Im Bett eines anderen, hellsehender Polizist, undankbare junge Damen…

Im Bett eines anderen fand nach einem gemütlichen Beisammensein ein Mann seine Lebensgefährtin vor. Offenbar dauerte der Frau der Besuch bei Freunden zu lange, sie war müde und legte sich im Bett des Gastgebers schlafen. Als der Freund nach Hause wollte, passte ihr das nicht und fing sich Fausthiebe ein.

Eine blühende Fantasie zeigte eine 36-Jährige aus Darmstadt, die sich in einem Eisenacher Hotel einmietete. Sie wusste, dass sie das Zimmer nicht zahlen kann und erdachte sich ein Ammenmärchen. Ihr Auto sei an einer Autobahntankstelle explodiert und ausgebrannt, all ihre persönlichen Sachen wurden Raub des Feuers. Am nächsten Morgen checkte die Dame mit ihren drei Hunden ohne Begleichung der Rechnung aus und verschwand. Die Dame ist wegen ähnlicher Delikte bekannt.

Unterschiedliche Nationalitäten – unterschiedliche Temperamente. In einem Eisenacher Wohnhaus ging es hoch her – lautstarkes Geschrei am Abend. Der Grund war schnell ausgemacht – eine Familie aus dem Libanon stritt lautstark über das Fernsehprogramm. Dass es so temperamentvoll zuging, wurde mit der Nationalität begründet. Dennoch konnten die Kollegen für Ruhe sorgen.

Mit hellseherischen Fähigkeiten glänzten Kollegen auf Streife, sie zeigten Präsenz in der Eisenacher Innenstadt. Bis ein Funkspruch sie zu einem Ladendiebstahl in einem Supermarkt schickte. Auftrag von der Leitstelle: „Fahrt mal in den Netto im Kupferhammer. Dort ist eine renitente Ladendiebin.“ Antwort aus dem Streifenwagen: „Das ist ja’n Ding! Wir stehen gerade davor!“

Ein Quad wurde in eine Kontrollstelle gewinkt, der Fahrer zeigte keine Ambitionen der Mitwirkung. Er sauste auf dem Gefährt davon. Während der sich anschließenden Verfolgung rammte das Quad den Streifenwagen, bis es über ein Feld bretterte – die Kollegen waren abgehängt. Funkspruch aus der Leitstelle: „War da ein Kennzeichen dran?“ – „Natürlich nicht, deshalb ist er ja so flink.“

Mit der Polizei auf Du und Du wähnte sich ein junger Mann, als er Polizeibeamte während ihrer Fußstreife entdeckte. Er sprach die Kollegen mit der Bemerkung an „Eh, du hast was verloren. Geschwindigkeit“ und feierte sich selbst für diesen lahmen Witz. Anlass für eine Kontrolle, die mit ähnlichen kumpelhaften und beleidigenden Bezeichnungen einschließlich fortlaufendem Duzen begleitet wurde. Dafür gab’s eine Anzeige wegen Beleidigung.

Anzeige

Nachts wollte ein BMW nicht im Dunkeln auf der Straße stehen. Der Fahrzeugnutzer versäumte, das Fahrzeug gegen Wegrollen zu sichern. Es kam was kommen musste – der BMW machte sich selbständig, rollte gegen eine Straßenlaterne und stand für den Rest der Nacht im Licht.

Die Polizei hilft gerne und auch uneigennützig. Manchmal kommt Dank. Und manchmal auch nicht. Undank wurde den Beamten entgegengebracht, die zwei junge Damen des Nachts auf der Rennbahn buchstäblich aus dem Verkehr gezogen hatten. Genutzt wurde ein steuervergünstigtes Fahrzeug, der Anspruchsberechtigte hat an der Fahrt nicht teilgenommen. Also Ende der Fahrt. Wegen der äußerst kühlen Außentemperaturen im April und der spärlichen Bekleidung der beiden Damen wurde ihnen angeboten, sie nach Hause zu fahren. Auf der Fahrt dorthin beschwerten sich die Damen über die Maßnahmen der Beamten, die ja völlig übertrieben gewesen sind. Es kam zu einem zweiten abrupten Ende der Fahrt – Ausstieg aus dem Streifenwagen.

„Alkoholbedingte Laufunfähigkeit“ wurde einem Mann bescheinigt, der auf der Straße stürzte und nicht wieder hoch kam. Nach einer kurzen medizinischen Begutachtung wurde der Mann wieder eingenordet und er konnte den Heimweg antreten.

Kurzzeitig sprachlos waren die Kollegen bei einem Tatverdächtigen, es wurde ein Atemalkoholgehalt von 3,65 Promille festgestellt. Dennoch war er „erschreckenderweise orientiert und einigermaßen klar“.

Ein völlig verdrehtes Zeitgefühl schien ein 38-Jähriger zu haben. Ihm fiel nachts ein, seine Wohnung zu renovieren und seinen Möbeln mit einer Handkreissäge zu Leibe zu rücken. Er hatte 2,86 Promille intus.

Eine vermeintliche Straftat entpuppte sich später als Sex in der Öffentlichkeit. Ein aufmerksamer Bürger beobachtete, wie ein Mann mitten auf der Straße über einer Frau kniete. Die beiden gerieten in den Focus der Beamten. Übereinstimmend erklärten sie, sich einem Schäferstündchen hinzugeben. Dafür gab es einen Platzverweis – in der Hoffnung, dass ein weniger öffentliches Plätzchen aufgesucht wird.

Zu einer Sachbeschädigung wurde eine Streife mit folgendem Wortlaut über Funk geschickt: „Dem seinen Zaun konnten sie nicht leiden, haben sie kaputt gemacht.“ (kk)

(ots)

Anzeige
Anzeige