Kriminalstatistik ergibt: Kaum manipulierte Verkehrsunfälle in Thüringen

Walk setzt verstärkt auf Ausbildungsmaßnahmen bei der Feststellung von Versicherungsbetrug

Jedes Jahr entstehen der Versicherungsbranche deutschlandweit mehrere Milliarden Euro Schaden. Der Grund dafür sind sogenannte „manipulierte Verkehrsunfälle“. Also Unfälle, bei denen zwei Fahrzeuge mit Absicht kollidieren, um eine Versicherungssumme zu kassieren. Glaubt man der Zeitschrift für Polizei, Verkehr und Technik (kurz pvt), so ist etwa jeder zehnte Unfall manipuliert.

Eine Anfrage des Westthüringer Landtagsabgeordneten Raymond Walk (CDU) ergab jedoch, dass bei der Thüringer Polizei von ganz anderen Zahlen ausgegangen wird. So heißt es in der Antwort des Innenministeriums, 2014 seien vier und 2015 fünf manipulierte Unfälle festgestellt worden. Für das Jahr 2016, hier ist der Stand vom 31. Oktober angegeben, sei kein derartiger Delikt festgestellt worden.

Walk: In Anbetracht der bundesweiten Statistik scheinen so wenige fingierte Unfälle nicht realistisch. Schließlich wurden 2015 insgesamt über 56.000 Verkehrsunfälle in Thüringen polizeilich registriert.

Er ruft daher zur vermehrten Sensibilität auf und setzt zugleich auf eine bessere Ausbildung von Polizeibeamten in diesem Bereich.

Das Erkennen solcher Sachverhalte muss bereits auf der Polizeischule Thema sein.

Zudem gelte es, die Zusammenarbeit mit der Versicherungswirtschaft zu intensivieren, so der CDU-Abgeordnete.

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