Lebensretter geehrt

Der Unfall vom 9. Januar in Hörschel auf der Werrabrücke wird für viele Menschen in Erinnerung bleiben. Dort starben bei einem Autounfall drei Menschen. Eine junge Frau konnte gerettet werden. Sie hat ihr Leben den Ersthelfern zu verdanken.
Gegen 17.45 Uhr gab es den Unfall auf glatter Straße, ein Auto krachte in die Leitplanke und ein weiteres fuhr hinein. Die beiden Frauen aus dem Auto, das in die Planke fuhr, hatten keine Chance, das Auto stand sofort in Flammen.
Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei wurden gerufen. Beherzte Menschen fingen an zu Helfen. Michael Scherwinski aus Stedtfeld holte Isabell Gudra aus dem Auto, das später ebenfalls Feuer fing, ihre Beifahrerin verstarb am Unfallort.
Hauptbrandmeister Norbert Rollberg von der Eisenacher Berufsfeuerwehr, die zum Unfallort gerufen wurde: «Danke an die Ersthelfer. Beim unserem Eintreffen hätten wir für die Frau nichts mehr tun können. Gut dass die Helfer dort die Nerven behalten haben.»
Dank sagte Isabell Gudra, die gerettet werden konnte. Sichtlich bewegt und mit Tränen in den Augen, sprach sie ihre Anteilnahme den Familien der Opfer aus. «Es hätte nicht passieren dürfen». Rettungsassistent Uwe Gürtler vom DRK war auch schnell vor Ort, auch er dankte den Ersthelfern. «Sie halfen auch weiter als die ´Profis´ kamen. Meine Anerkennung. Wir brauchen noch mehr solche beherzte Menschen.»
Als Polizistin war Polizeimeisterin Kathrin Henschel im Einsatz. «Wir sperrten die Zufahrten und suchten Zeugen und weitere mögliche Unfallopfer.»
Durch Eisenachs Oberbürgermeister Gerhard Schneider wurde stellvertretend Michael Scherwinski mit einer Medaille und einer Urkunde geehrt. Namens des Freistaates Thüringen wurde der junge Mann mit der «Medaille am Band für Rettung aus Gefahr» ausgezeichnet. Die Ehrung nahm Innenminister Christian Köckert vor.
Eisenachs Polizeichef Raymond Walk betonte, dass man oft hilflos sei, wenn es keine ehrenamtliche Helfer oder Zeugen gebe.
Ein Dank ging auch an die professionellen Helfer von Feuerwehr und Rettungsdienst sowie Polizei. Ihr Einsatz ist schon zu einer Selbstverständlichkeit geworden.
Für Michael Scherwinski war die Hilfe ebenfalls selbstverständlich. Er konnte sein Wissen aus der Fahrschule und dem Erste-Hilfe-Lehrgang richtig anwenden. Und so wird die junge Frau aus Stedtfeld am 9. Januar ihren zweiten Geburtstag feiern können. Sie wurde beim Unfall selbst schwer verletzt und lag eine Woche auf der Intensivstation.
Seitens der Verkehrswacht verwies Ina Schneider nochmals auf die vielfältigen Aktivitäten zur Verkehrssicherheit. Sie richtete einen besonderen Appell an die jungen Verkehrsteilnehmer, mit weniger Risiko zu fahren und auf die Gefahren zu achten.

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