Zoll: «Billig geteert – schwarz geärgert»

Einem Unternehmen im Raum Kronach wurde zu Wochenmitte die Ausführung verdächtig günstiger Teerarbeiten angeboten. Durch einen früheren Warnhinweis des Hauptzollamts Schweinfurt war die Firma misstrauisch und schlug das Angebot aus. Nachdem die Firma die für die Bekämpfung der Schwarzarbeit zuständigen Zöllner in Bamberg informiert haben, wachsen die Anhaltspunkte, dass wieder eine im Raum Kronach und Coburg reisende, ausländische Teerkolonne tätig ist.

«Die Vorgehensweise ist häufig ähnlich”, so Tanja Manger, Sprecherin des Hauptzollamts Schweinfurt. «Die Kolonnen ziehen mit ihren günstigen Arbeitsangeboten durch die Region und sammeln Aufträge. Die Frage nach der fachgerechten Ausführung und Qualität der Arbeiten bleibt meist offen. Eine Gewährleistung besteht in den meisten Fällen nicht.» Oft sind die Teerkolonnen längst verschwunden und der Bauherr bleibt auf mangelhaften Teerarbeiten oder sogar einem Schaden sitzen.

Diese Teerkolonnen zahlen in der Regel weder die fälligen Steuern und Abgaben noch die anfallenden Sozialversicherungsbeträge für ihre Arbeiter und schädigen damit Staat und Sozialversicherungsträger. Und sogar den Auftraggebern können Geldbußen und ein Ermittlungsverfahren nach dem Gesetz zur Bekämpfung der Schwarzarbeit drohen.

Das Hauptzollamt Schweinfurt warnt ausdrücklich vor solchen Haustürgeschäften! Hinweise hierzu nimmt das Hauptzollamt Schweinfurt, Dienststelle Bamberg unter der Telefonnummer 0951/91725-0 entgegen.

Der beim Hauptzollamt Schweinfurt in Unter- und Oberfranken durch Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung verursachte und aufgedeckte Schaden kann im Jahr 2010 auf eine Höhe von 13,5 Millionen Euro beziffert werden (2009: 28,3). Nach der außergewöhnlich hohen Vorjahressumme pendelt sich der aufgedeckte Schaden damit auf ein stabiles und mit den Jahren 2007 und 2008 vergleichbares Niveau ein.

Die Prüfgruppen der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) befragten im vergangenen Jahr 8632 Arbeitnehmer und überprüften 1627 Arbeitgeber.
Mit dem Abschluss von insgesamt 3428 Ermittlungsverfahren wegen Sozialversicherungsbetrug und Steuerhinterziehung ergingen Straf- und Bußgelder in Höhe von insgesamt 1,2 Mio. Euro. Rund 50 Jahre Freiheitsstrafen wurden verhängt.
Mehr Informationen zur Arbeit der Finanzkontrolle Schwarzarbeit finden Sie auf www.zoll.de.

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