Mähraupen: Kletterkünstler als Problemlöser

Funkferngesteuerte Geräteträger mit Raupenantrieb werden immer beliebter. Die Vielfalt der Modelle und der Anbieter wächst. Über die Leistungsfähigkeit der Maschinen und die Bandbreite am Markt können sich Besucher auf der Messe demopark 2017 in Eisenach überzeugen.

Böschungen, Senken, Deiche, Gestrüpp, Sumpfwiesen oder Hänge im Forst: Es gibt Areale in jeder Kommune, auf denen die Flächenpflege anstrengend bis gefährlich ist. Sie kommen beispielsweise vor an Autobahnen, Eisenbahnlinien, Flughäfen, in Militärzonen oder in Industrie- und Energieanlagen. Oder der zu pflegende Bereich erfordert eine Maschine mit geringer Bauhöhe – beispielsweise unter überhängenden Bäumen oder unter freistehenden Solarmodulen auf landwirtschaftlichen Flächen. Häufig kommen hier herkömmliche Traktoren oder Geräteträger an ihre Grenzen. Und Handarbeit mit Freischneidern ist zeitaufwändig und Kräfte zehrend.

Aus der Landschaftspflege nicht mehr wegzudenken

Für diese unbequemen Arbeiten kommen daher immer häufiger sogenannte Mähraupen zum Einsatz. Gerade Hersteller von Einachs-Geräteträgern und anderen Spezialmaschinen aus dem Bereich der Landschaftspflege erweitern mit entsprechenden Modellen ihr Angebot.

Diese funkferngesteuerten Maschinen mit Raupenantrieb sind aus der Landschaftspflege nicht mehr wegzudenken. Ihr großes Plus: Der Bediener steht sicher ober-, unterhalb oder neben der zu bearbeitenden Fläche und braucht nur die Fernbedienung via Joystick zu steuern. Die Funkfernbedienung hat eine Reichweite von mehreren hundert Metern, die aber selten ausgenutzt werden. Denn der Bediener will die Maschine ja im Blick behalten.

Auf dem Markt sind Mähraupen von zirka 25 bis 140 PS und von 400 kg bis über 4 Tonnen Gewicht. Sie sind meist als Geräteträger, nur noch selten als Einzweckmaschine mit Mulchkopf ausgelegt. Mit werkzeuglosem Schnellwechselsystem können sie verschiedene Anbaugeräte aufnehmen wie Wiesen- oder Forstmulcher, Messerbalken, Baumstubbenfräsen, Forstseilwinden, Kehrbürsten, Laubbläser, Schneeschilde, Schneefräsen, Häcksler und sogar Baggerlader.

In allen PS-Segmenten im Kommen

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Es gibt auch erste Maschinen mit dem Gewicht und der PS-Leistung von Traktoren, die über ein Dreipunktgestänge marktübliche Anbaugeräte nutzen können. Das macht die Geräteträger zu vielseitigen Helfern für das ganze Jahr.  Es gibt zudem Anbaugeräte, die sowohl bei Vorwärts- als auch Rückwärtsfahrt die gleiche Mulchleistung zeigen. Bei diesen muss der Bediener die Maschine also nicht wenden, was gerade am Hang von Vorteil ist.

Eine Sonderform sind bemannte ein- oder zweiachsige Maschinen wie Zero-Turn-Mäher, Einachs-Geräteträger oder Hochgrasmäher, die sich für die Arbeit am Hang auch per Fernbedienung steuern lassen. Sie lassen sich an dem Zusatz „RC“ (Remote Control = Fernbedienung) in der Maschinenbezeichnung erkennen.

Die meisten Mähraupen sind mit Verbrennungsmotor ausgestattet. Damit der Bediener keine Zeit mit dem Tanken verliert, gibt es Maschinen ohne herkömmlichen Tank. Hier wird ein Benzinkanister aus Metall installiert, aus dem der Motor dann den Treibstoff ansaugt. Ist er leer, wird er schnell gegen einen vollen getauscht. Daneben gibt es auch Hybridmaschinen mit Benzin- und Elektromotor. Hier lädt der Benzinmotor den Akku während des Betriebs auf. Bei Bedarf kann die Maschine dann leiser und ohne Emissionen im Elektrobetrieb arbeiten.

Andere Anbieter haben reine Akku-Maschinen im Programm. Die Reichweite einer Akkuladung beträgt bis zu 3,5 Stunden. Mit Wechselakku kann der Bediener dann fast unterbrechungsfrei arbeiten.

Auf jedem Terrain geländegängig

Der Raupenantrieb sorgt für eine gute Gewichtsverteilung und macht die Maschinen auch auf schwierigem Terrain sehr geländegängig. Neben Gummiketten gibt es auch Metallstege mit Spikes für die Arbeit an steilen Hängen. Gerade die Hangtauglichkeit ist ein großes Plus dieses Maschinentyps. Je nach Modell bewältigen sie Hanglagen von 40 bis zu 60 Grad Neigung. Hierzu tragen nicht nur der tiefe Maschinenschwerpunkt und die starke Motorisierung bei. Bei einigen Modellen lässt sich die Spurbreite bereits an der Fernbedienung verstellen, sodass sie breiter und damit kippsicherer fahren. Mit einer speziellen Motorschmierung beugen die Hersteller Problemen bei der Ölversorgung vor.

Die Einsatzvielfalt und das Können der Maschinen lässt sich theoretisch nur schwer beschreiben. Eindrucksvoller ist es, wenn man die bis zu 20 km/h schnellen Geräte selbst einmal per Joystick steuern kann. Eine gute Gelegenheit hierfür ist die demopark 2017, die vom 11. bis 13. Juni in Eisenach stattfindet. Hier werden viele namhafte Hersteller ihre Lösungen vorstellen. Gerade in diesem Jahr werden einige brandneue Modelle darunter sein, heißt es in deren Ankündigungen. Die demopark bietet auf ihrem weitläufigen Ausstellungsgelände eine hervorragende Gelegenheit, die Maschinen nicht nur im Detail zu begutachten, sondern sie auch in Aktion zu sehen und selbst zu fahren. Weitere Informationen finden Sie unter www.demopark.de.