3206 Euro für einen Behandlungsfall im Krankenhaus

Im Jahr 2007 fielen in den Thüringer Krankenhäusern Gesamtkosten in Höhe von knapp 1,9 Milliarden Euro an. Damit stiegen nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik die Gesamtkosten gegenüber dem Jahr zuvor um 84,7 Millionen Euro bzw. 4,7 Prozent.

Fast zwei Drittel der Gesamtkosten (1,2 Milliarden Euro bzw. 61,4 Prozent) waren Personalkosten. Sie wurden für 23351 Vollkräfte*) ausgegeben, die im Jahresdurchschnitt 2007 in den Thüringer Krankenhäusern beschäftigt waren. Somit stiegen die Personalkosten gegenüber dem Jahr zuvor um 51,1 Millionen Euro bzw. 4,6 Prozent, die Zahl der Vollkräfte stieg um 2,0 Prozent (siehe Tabelle).
Mit 370,9 Millionen Euro wurden fast ein Drittel der Personalkosten (32,0 Prozent) für den Pflegedienst ausgegeben. Im Pflegedienst waren im Jahresdurchschnitt 8913 Vollkräfte, (38,2 Prozent des Gesamtpersonals) rund um die Uhr für die Pflege und Betreuung der Krankenhauspatienten beschäftigt. Gegenüber dem Jahr zuvor stieg die Zahl der Vollkräfte im Pflegedienst um 0,8 Prozent, deren Personalkosten um 1,2 Prozent.

Ein weiteres knappes Drittel der Personalkosten wurde mit 336,9 Millionen Euro bzw. 29,1 Prozent für den ärztlichen Dienst verausgabt. Im Durchschnitt des vergangenen Jahres waren 3678 Vollkräfte als Ärzte (15,8 Prozent des Gesamtpersonals) für die ärztliche Versorgung der Patienten in den Thüringer Krankenhäusern tätig. Gegenüber dem Jahr 2006 stieg die Zahl der Vollkräfte im ärztlichen Dienst um 3,8 Prozent, deren Personalkosten um 10,2 Prozent.
Weitere Personalkosten entfielen im Jahr 2007 in Höhe von 161,2 Millionen Euro auf den medizinisch-technischen Dienst. Der Anteil an den Personalkosten insgesamt betrug 13,9 Prozent.
Einen weiteren Schwerpunkt der Personalkosten bildeten mit 110,7 Millionen Euro die des Funktionsdienstes. Deren Anteil lag bei 9,5 Prozent.

Mehr als ein Drittel der Krankenhauskosten (37,7 Prozent) entfielen auf die Sachkosten. Im Jahr 2007 betrugen sie 712,6 Millionen Euro. Gegenüber dem Jahr zuvor stiegen sie um 33,6 Millionen Euro bzw. 4,9 Prozent.
Von den Sachkosten entfielen im vergangenen Jahr fast die Hälfte (353 Millionen Euro bzw. 49,5 Prozent) auf den medizinischen Bedarf, wie z.B. Arzneimittel, ärztliches und pflegerisches Verbrauchsmaterial, Instrumente, Narkose- und sonstiger OP-Bedarf, Laborbedarf und Implantate.

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Fast 14 Millionen Euro wendeten die Krankenhäuser für Zinsen und ähnliche Aufwendungen sowie für Steuern auf. Die Kosten für Ausbildungsstätten betrugen mehr als 3 Millionen Euro.

Werden die Gesamtkosten bereinigt um Bestandteile, die nicht im unmittelbaren Zusammenhang mit der stationären Leistungserbringung anfallen, wie z.B. Kosten der Ambulanz sowie Kosten für wissenschaftliche Forschung und Lehre, so erhält man die pflegesatzfähigen Kosten. Diese können wiederum auf die aufgestellten Betten, Behandlungsfälle und auf die Berechnungs- und Belegungstage bezogen werden.
Im Jahr 2007 betrugen die pflegesatzfähigen Kosten mehr als 1,7 Milliarden Euro. Somit stiegen sie gegenüber dem Vorjahr um 5,1 Prozent (2006: über 1,6 Milliarden Euro).

Auf die Berechnungs- und Belegungstage bezogen, lagen die Kosten im Jahr 2006 bei 381 Euro. Das waren 18 Euro mehr als im Jahr 2006.
Bei einer durchschnittlichen Verweildauer der stationär behandelten Patienten von 8,4 Tagen (2006: 8,6 Tage) ergaben sich rein rechnerisch Kosten in Höhe von 3206 Euro (2006: 3126 Euro) pro Behandlungsfall.

Auf ein Krankenhausbett entfielen im vergangenen Jahr durchschnittlich Kosten in Höhe von 108000 Euro, im Jahr 2006 waren es 101727 Euro.

*) Als Vollkräfte im Jahresdurchschnitt werden die auf volle tarifliche Arbeitszeit umgerechneten Beschäftigten bezeichnet.

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