Ein Behandlungsfall im Krankenhaus kostete durchschnittlich 3423 Euro

Im Jahr 2009 fielen in den Thüringer Krankenhäusern Gesamtkosten in Höhe von 2,1 Milliarden Euro an. Damit stiegen die Gesamtkosten nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik gegenüber dem Vorjahr um 104 Millionen Euro bzw. 5,2 Prozent.
Fast zwei Drittel der Gesamtkosten (1,3 Milliarden Euro bzw. 60,7 Prozent) waren, wie bereits im Jahr zuvor, Personalkosten. Im Jahr 2009 wurde fast ein Drittel der Personalkosten (402 Millionen Euro bzw. 31,5 Prozent) für den Pflegedienst ausgegeben, 385 Millionen Euro bzw. 30,3 Prozent für den ärztlichen Dienst, 183 Millionen Euro (14,4 Prozent) für den medizinisch-technischen Dienst und 123 Millionen Euro (9,7 Prozent) für den Funktionsdienst.

Mit 790 Millionen Euro entfiel mehr als ein Drittel der Gesamtkosten der Krankenhäuser (37,6 Prozent) im Jahr 2009 auf die Sachkosten. Gegenüber dem Jahr davor erhöhten sich diese um 40 Millionen Euro bzw. 5,3 Prozent.
Von den Sachkosten entfiel im vergangenen Jahr fast die Hälfte (392 Millionen Euro bzw. 49,7 Prozent) auf den medizinischen Bedarf, wie z.B. Arzneimittel, ärztliches und pflegerisches Verbrauchsmaterial, Instrumente, Narkose- und sonstiger OP-Bedarf, Laborbedarf und Implantate.

Fast 13 Millionen Euro brachten die Krankenhäuser für Zinsen und ähnliche Aufwendungen sowie für Steuern auf. Die Kosten für Ausbildungsstätten und die Aufwendungen für den Ausbildungsfonds betrugen zusammen mehr als 22 Millionen Euro.

Werden die Gesamtkosten bereinigt um Bestandteile, die nicht im unmittelbaren Zusammenhang mit der stationären Leistungserbringung anfallen, wie z.B. Kosten der Ambulanz sowie Kosten für wissenschaftliche Forschung und Lehre, so erhält man die pflegesatzfähigen Kosten. Diese können wiederum auf die aufgestellten Betten, Behandlungsfälle und auf die Berechnungs- und Belegungstage bezogen werden.
Im Jahr 2009 betrugen die pflegesatzfähigen Kosten 1,9 Milliarden Euro. Sie stiegen gegenüber dem Jahr davor um 4,8 Prozent (2008: 1,8 Milliarden Euro).

Für einen Berechnungs- und Belegungstag im Krankenhaus, bezogen auf die pflegesatzfähigen Kosten, wurden im Jahr 2009 durchschnittlich 419 Euro ermittelt. Das waren 19 Euro mehr als im Jahr 2008.
Bei einer durchschnittlichen Verweildauer der stationär behandelten Patienten von 8,2 Tagen (2008: 8,3 Tage) ergaben sich rein rechnerisch je Behandlungsfall von der Einlieferung bis zur Entlassung Kosten in Höhe von 3423 Euro (2008: 3308 Euro).
Die durchschnittlichen Kosten je Krankenhausbett beliefen sich im vergangenen Jahr auf 118796 Euro (2008: 114214 Euro).

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